Transformers – Die Rache (USA 2009)

transformers-2Was kommt dabei heraus, wenn sich Hasbro, General Motors und das Pentagon an einem Blockbuster beteiligen? Offenkundig nicht weniger als ein Werbefilm für Spielzeug, Autos und das US-Militär. Doch muss „Transformers – Die Rache“ zugute gehalten werden, dass dies konzeptionelle Potpourri beim ersten Kinoableger erstaunlich leichtfüßig zueinander fand. Trotz Überlänge wusste das bombastische Fantasy-Spektakel blendend zu unterhalten, was auch an der ironisch die 80er zitierenden Coming of Age-Plotte um Hauptdarsteller Shia LaBeouf („Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“) festzumachen war.

Die wiederum von Regisseur Michael Bay („Pearl Harbor“) und Kollege Steven Spielberg („Krieg der Welten“) produzierte Action-Sause verzichtet im zweiten Anlauf allerdings auf die Teen-gerechte Charmeoffensive und widmet sich ganz der Ausreizung ungezügelter Destruktionsszenarien. Die menschlichen Darsteller verkommen bei dieser ermattenden Materialschlacht zur Nebensächlichkeit, zu Spielbällen immens aufwendiger Computertechnik. Besonders bedauerlich ist das für LaBeouf, der über zweieinhalb Stunden nichts anderes zu tun bekommt, als vor den kriegerischen Decepticons zu flüchten. Denn die fiesen Weltraumroboter, die sich in unscheinbare Maschinen verwandeln können, blasen erneut zum Angriff auf die Erde.

Ihre den Menschen freundlich gesonnenen Erzfeinde, die von Lkw Optimus Prime angeführten Autobots, haben sich nach dem Sieg im Vorgängerfilm mit der amerikanischen Regierung verbündet. Seite an Seite kämpfen sie mit einer Spezialeinheit gegen die rund um den Globus für Chaos sorgenden Decepticons. Deren auf dem Meeresgrund versenkter Befehlshaber wird durch ein verbliebenes Stück jenes zerstört geglaubten Würfels wiederbelebt, dem er einst seine Macht verdankte. Mitten in den aufziehenden Krieg der Riesenroboter werden auch Sam (LaBeouf) und Freundin Mikaela (Megan Fox, „New York für Anfänger“) verstrickt, hängt das Schicksal der Decepticons doch von überliefertem Wissen ab, das durch den Würfelsplitter auf Sam übertragen wurde.

Es raucht an allen Ecken und Enden, wenn in rasender Geschwindigkeit verschiedene Erdteile und ferne Planeten unter einen Hut gebracht werden. Zusammen kommen die Parteien schließlich in Ägypten, wo sich, eingeschlossen in einer Pyramide, eine Maschine der Decepticons findet, mit der zum Zwecke umfassender Energiegewinnung die Sonne zerstört werden soll. Für Bay bietet das ausreichend Gelegenheit, ganze Sets zu sprengen, mit viel Pathos militärische Effizienz zu zelebrieren und ein insgesamt sinnentleertes Effektgewitter mit tendenzieller Neigung zur Reizüberflutung aufziehen zu lassen. Das wäre alles noch halb so schlimm, würde er den notwendigen Humor nicht mit Hysterie überziehen und nervtötende Nebenfiguren auffahren, die die Abstumpfung endgültig auf die Spitze trieben. Unter unzähligen kleinen bleibt der große Knall dadurch einfach aus.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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