Transformers 3 (USA 2011)

transformers-3Die erste Mondlandung verfolgte, das ahnten eingefleischte Verschwörungstheoretiker längst, ein Ziel, das über die bloße Markierung des Erdtrabanten mit einem Astronauten-Fußabdruck weit hinausreichte. Aufklärungsarbeit leistet nun Michael Bay, der, bevor er sich in „Transformers 3“ einmal mehr hemmungsloser Zerstörungslust hingibt, süffisant in der Historie pfuscht. Für die eigentliche Handlung des mit rund 150 Minuten ohnehin viel zu langen Krachbumm-Spektakels ist das zwar weitgehend unerheblich, sorgt als Beschleuniger der guten Laune jedoch für einen Auftakt mit Augenzwinkern.

Dabei aber soll es nicht bleiben. Denn der von Bay mit harschen Brüchen vollführte Tonalitäten-Wechsel lässt beizeiten mehr staunen als die wiederum bombastischen Computereffekte, die in 3D orgiastischen Kintopp am Rande der Überstrapazierung befeuern. Besagter Prolog verweist auf ein Raumschiff, das auf der dunklen Seite des Mondes bruchlandete und den Raumfahrern Neil Armstrong und Buzz Aldrin (spielt sich in einer späteren Szene selbst) den Blick auf die überlegene Technik der menschelnden Roboter weist, die sich, der Verwandlung in irdische Fahrzeuge und Maschinen fähig, auf dem fernen Planeten Cybertron bis aufs Getriebeöl bekämpfen.

Die bösen Decepticons drängten die guten Autobots an den Rand der Vernichtung. Das auf der Mondoberfläche aufgespürte Wrack galt als die letzte Hoffnung der Autobots, wurden an Bord doch die Bestandteile eines Portals transportiert, das die Reise an jeden beliebigen Punkt der Galaxis ermöglicht. Genau jenes Sternentor wollen die Decepticons in der filmischen Gegenwart öffnen, um den auf der Erde Zuflucht gefundenen letzten Feinden endgültige Vernichtung zu bescheren. So ist es einmal mehr an dem mit seiner Heldenrolle hadernden Sam Witwicky (Shia LaBeouf) und den tapferen US-Soldaten um Lennox (Josh Duhamel, „Las Vegas“), in den Krieg der Roboter einzugreifen.

Mit Megan Fox-Ersatz Rosie Huntington-Whiteley bekommt LaBeouf sogar eine neue Gespielin spendiert. Die macht ihrer Profession als Model entsprechend eine gute Figur, verfügt schauspielerisch aber über die Strahlkraft einer Stehlampe. Als die eigentlichen Stars des effektreichen Science-Fiction-Films erweisen sich wieder die animierten Roboter. Die menschlichen Protagonisten geraten da zwangsläufig ins Hintertreffen, weshalb neben dem bewährten John Turturro („Barton Fink“) als paranoidem Ex-Agenten Simmons prominente Nebenakteure wie Frances McDormand („Fargo“) und John Malkovich („Burn After Reading“) in Erscheinung treten.

Vor allem Malkovich kaspert sich mit verblüffender Selbstverständlichkeit durch seine Rolle als kauziger Industrieller Brazos und steht stellvertretend für ein schier hysterisches Humorverständnis. Das allerdings schlägt auf dem Weg zum bald einstündigen Showdown jäh in eine apokalyptische Zerstörungsorgie mit „Terminator“-Setting und patriotischem Pathos um. Die Effekte sind verblüffend, doch kann „Transformers 3“ seine Abnutzungserscheinungen bei allem grundlegenden Unterhaltungswert nur schwer verbergen. Bay und das Team um Produzent Steven Spielberg wollen allem und jedem gerecht werden. Nur zerfällt ihr Film dabei in nicht zwingend zueinander passende Einzelteile.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

scroll to top