Trailer Park of Terror (USA 2008)

trailer-park-of-terrorIn den US-Südstaaten trägt der Teufel nicht Prada, sondern Stetson und Cowboystiefel. Auf einer Weide stehend pisst er in die Botanik, dass es nur so raucht. Kurz darauf nimmt er sich der jungen Norma (Nichole Hiltz, „Spanglish“) an, die soeben die Ermordung ihres Verlobten miterleben musste. Er sollte ihr Ausweg aus dem Moloch des nahe gelegenen Trailer Parks und seiner pervertierten Bewohner sein. Entsprechend leicht fällt ihr die Entscheidung blutiger Rache. Der mysteriöse Fremde reicht ihr eine automatische Feuerwaffe – im Gegengeschäft für die Verdammnis ihrer Seele.

Jahre später stranden sechs von Pastor Lewis (Matthew Del Negro, „West Wing“) betreute Problemschüler bei stürmischer Nacht in eben jener Wohnwagen-Siedlung. Freundlich empfangen werden sie von Norma, die seit dem Amoklauf im Prolog keinen Tag gealtert scheint. Nachdem sie ihre Reize hat spielen lassen und die Gäste in den Behausungen der im Kugelhagel gerichteten White Trash-Nachbarschaft einquartiert hat, bläst sie mit deren ruhelosen Geistern zur Jagd auf die Teenager. Und denen ist die Lust an Sex und Drogen bald gründlich vergangen.

Selbst das geistliche Vorbild erliegt Normas Verführungskraft, was sein Schicksal frühzeitig besiegelt. Fortan wird ebenso blutig wie makaber gestorben, was der mehrfach ausgezeichnete Videoclip-Regisseur Steven Goldman, der unter anderem mit Shania Twain und Faith Hill drehte, im Geiste der gleichnamigen Comic-Reihe mit morbider Übertreibung würzt. Wirklich ausgeschöpft wird das parodistische Potenzial allerdings nicht, was neben den schlicht zu gewöhnlich nachgezeichneten Charakterstandarten auch an der Überraschungsarmut der zwischen Backwood-Slasher und Splatter-Trash tendierenden Schauermär liegt.

Masken und Effekte wissen zu gefallen und auch der grotesk überspitzte Umgang mit Gewalt und Tod sorgt für manch gelungenen Moment. Insgesamt jedoch ist der verfilmte Horror-Comic einfach zu vorhersehbar und in der Ausführung diverser Genremechanismen nicht augenzwinkernd genug. Allzu schematisch wird die ihr vorzeitiges Ableben geradewegs erbettelnde Schülerschaft dezimiert, was das Augenmerk doch deutlich auf die verfluchten Redneck-Zombies legt. Für ruppigen Zeitvertreib mit schrägen Untoten ist gesorgt. Ein Stück ironischer hätte den vielen Klischees aber dennoch begegnet werden können.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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