To the Wind – Block Out the Sun & Sleep (2014, Pure Noise Records)

to-the-wind-block-out-the-sunHoly fuck! Es kommt in der täglichen Konfrontation mit Bands und Platten nicht (mehr) allzu häufig vor, dass man gewaltige Überraschungen erlebt. Das Gros der gegenwärtigen Musikwerke im Independent-Segment scheint sich der Verwaltung bewährter Standards verschrieben zu haben. Das ist nicht zwingend schlecht, schließlich müsste man es ja auch erst einmal besser machen (können). Trotzdem ist die Zahl der Veröffentlichungen, die mit der durch sie transportierten Wucht imstande sind, den Boden unter den Füßen wegzureißen, äußerst gering. Umso höher ist „Block Out the Sun & Sleep“ einzuordnen, die zweite Scheibe von TO THE WIND.

Die explodiert vom Fleck weg als wüste Mischung aus klassischem Hardcore, moderner Post-Ausprägung und Metal-Grooves. Mit ausgelutschtem Metal-Core ist das jedoch nicht in Einklang zu bringen, dafür ist das Nebeneinander der Stile zu melodisch verflochten und von zu vielen Gangshouts durchzogen. Die in jeden der 11 Tracks verpackte Wut wirkt geradewegs ansteckend und macht spürbar Lust darauf, sein unmittelbares Umfeld in Schutt und Asche zu legen. Bei aller Aggro-Kelle bleibt das Tempo variabel und belässt beim instrumentalen Titeltrack gar Raum für sphärische Tiefe. Referenzen ließen sich von THE SMOKING HEARTS über TERROR bis DEFEATER einige finden. Nur würden die der individuellen Klasse von TO THE WIND kaum gerecht. Eine fast schon unverschämt mitreißende Platte.

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

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