Title Fight – Shed (2011, SideOneDummy)

title-fight-shedGaragensound und Melancholie: An der Schnittstelle von Indie, Punk und Post-Hardcore haben sich TITLE FIGHT bequem eingerichtet. Mit einer ausgeprägten grundlegenden Rotzigkeit und konsequenter Missachtung konstruierter Gefälligkeit wirkt der Vierer aus Kingston, Pennsylvania, nicht selten wie eine Mischung aus SMALL BROWN BIKE und KID DYNAMITE. Nach verschiedenen EP- und Split-Beiträgen, die kompiliert die Platte „The Last Thing You Forget“ ergaben, ist „Shed“ ihr erstes richtiges Album. Auf dem wurde das Tempo verringert, mitunter merklich (siehe „Crescent-Shaped Depression“), im Gegenzug aber die melodische Komponente stärker und allen voran Wandlungsfähiger ausgebaut.

Noch immer mutet ihre Musik ein wenig sperrig an. Der Gesang wirkt meist plärrend und vermittelt wie das nur selten auf die Klimax packender Refrains zugeschnittene Songwriting eine gewisse Unzugänglichkeit. Dabei sind TITLE FIGHT jedoch weder zwingend komplex, noch allzu kopflastig. Vielmehr vermitteln ihre Songs den Eindruck von Unvollständigkeit. Aber genau daraus schöpft sich letztlich der Reiz, weil der Entdeckungsspielraum trotz des eher unspektakulären Erscheinungsbildes angenehm üppig ausfällt. Vom Titeltrack, „You Can’t Say Kingston Doesn’t Love You“ oder „27“ abgesehen zeichnen sich echte Hits erst allmählich ab. Dahingehend waren frühere Beiträge ein Stück gefälliger. Allerdings schafft die instrumentale Entwicklung mehr Atmosphäre, was „Shed“ in der Summe nicht zum großen Wurf macht, den Status seiner Urheber aber weithin überzeugend untermauert.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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