The Tournament (GB 2009)

the-tournamentDer Actionfilm findet mehr und mehr zu alter Härte zurück. Vornehmlich natürlich noch im B-Bereich, aber auch einige Major-Produktionen geizen nicht mehr mit dem roten Lebenssaft. Ganz im Stile der Spaß machenden harten Actionwelle – man denke nur an „John Rambo“ oder den auf die Spitze getriebenen „Punisher: War Zone“ – präsentiert nun der britische Regisseur Scott Mann sein „The Tournament“ mit illustrer Darstellerriege, viel Action und noch mehr Blut.

Die Geschichte ist dünn wie bekannt. Schon im Pyun-Trash „Mean Guns“ mit Christopher Lambert und Ice-T standen sich Dutzende Killer inmitten eines Turniers gegenüber. Nichts anderes dient auch als lauer Storyfaden für „The Tournament“. Ving Rhames („Mission: Impossible II“) spielt darin den Auftragskiller Joshua, der den Wettstreit bereits vor sieben Jahren gewann, sich dann aber aus dem Geschäft zurückzog. Der Mord an seiner Frau treibt ihn jedoch wieder in die Riege der 30 besten Killer, die nun in England ihren Meister ermitteln. Der Psychopath Miles (Ian Somerhalder, „Lost“) soll dahinterstecken, gleichzeitig ein Favorit auf den Titel. Doch auch die asiatische Killermaschine Lai Lai Zhen (Kelly Hu, „X-Men 2″) hat ein Wörtchen mitzureden. Allerdings trifft sie auf den trinksüchtigen Pfarrer Macavoy (Robert Carlyle, „The 51st State“), der zufällig mit in das Spiel hineingerät.

Sinn und Unsinn liegen häufig gar nicht so weit auseinander. Sinn ergibtt diese Actionsause hier nie, dafür aber eine Menge Spaß. Denn das bisschen an Handlung wird durch die straffe Erzählung und eine Unmenge an Actionsequenzen im Minutentakt ohnehin in den Hintergrund gedrängt. Zwar setzt Regisseur Mann bei seinen Hauptfiguren Kelly Hu, Robert Carlyle und vor allem Ving Rhames auch auf inhaltliche Abwechslung inmitten des Actiongewitters. Wirklich durchsetzen kann er sich damit aber nicht, denn allein das trashige Auftreten des Initiators (Liam Cunningham) und dessen übertriebener Wettklientel setzt jegliche Bemühung um inhaltlichen Tiefgang ad absurdum. Die Killer als solches sind dennoch nicht komplett over the top dargestellt, mit Ausnahme des hyperaktiven Ian Somerhalder, der es dann doch etwas übertreibt.

Die Action ist dafür handwerklich erste Sahne. Vor allem, weil alles ohne CGI-Effekte auskommt. Schießereien stehen dabei nicht mal im Vordergrund, wenn auch das Gemetzel in einem Table Dance – wo sich neun Killer gegenüberstehen – mit dem ein oder anderen Kniff auffährt. Bei den Autoverfolgungsjagden gibt es einen hohen Verschleiß, als Highlight entpuppen sich aber die Nahkämpfe. Vor allem der von Kelly Hu und Scott Adkins („Wolverine“) in einer Kirche hat es in sich, doch auch der französische Street-Runner Sebastien Foucan – der schon in „Casino Royale“ für offene Münder sorgte – darf sein Können hier ausgiebigst präsentieren. Gestorben wird dabei reichlich und das vor allem auch recht blutig. Nicht umsonst wurde über den Härtegrad bereits im Vorfeld ausgiebig diskutiert. Und letztlich mussten für die deutsche Freigabe doch mehr Eingriffe vorgenommen werden als einem lieb ist. Für eine ungeschnittene Fassung muss man somit den Importweg wählen.

Als Party-Actioner macht „The Tournament“ eine mehr als ordentliche Figur. Die Action ist zahlreich, gut inszeniert und der Härtegrad liegt deutlich über dem Durchschnitt. Wer da noch eine ansprechende Handlung erwartet, hat verloren. Die namhaften Schauspieler können zumindest aber dieses Manko in den ein oder anderen Momenten ausbügeln. Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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