Die Gier der Hollywoodstars verhindert doch beizeiten die schönsten Projekte. Ursprünglich bot Warner dem passionierten Knochenbrecher Steven Seagal („Hard to Kill“) Regieposten und Hauptrolle des Action-Thrillers „The Specialist“ an. Der aber verlangte 9 Millionen Dollar Gesamtgage. Das Studio lehnte ab. Das Engagement ging an Sylvester Stallone, während Luis Llosa („Sniper – Der Scharfschüze“) die Inszenierung besorgte. Mit Seagals Beteiligung hätte dies müde Filmchen vielleicht die eine oder andere Härte, ganz zu Schweigen erheiterndes Schauspiel aufgewiesen. So aber bleibt es ein mageres Spektakel, bei dem einzig die Pyrotechniker ganze Arbeit leisten.
Weil der Leon-Clan um Oberhaupt Joe (Rod Steiger, „Lucky Luciano“) ihre Eltern töten ließ, will May Munro (Sharon Stone, „Basic Instinct“) Rache. Dazu verhelfen soll ihr Sprengstoffexperte Ray Quick (Sylvester Stallone, „Assassins“). Die Hintergrundinformationen besorgt May, indem sie mit Leon-Spross Tomas (Eric Roberts, „Mississippi Delta“) anbändelt. Der Plan scheint aufzugehen, doch Gangsterkumpan Trent (James Woods, „Auf die harte Tour“), Rays Partner aus gemeinsamen Zeiten als Regierungskiller, durchschaut die mörderische Absicht. Bald steht der Spezialist im Fadenkreuz von Polizei und organisiertem Verbrechen.
Der starbesetzte Streifen ist eine glatte Fehlzündung. Die beschwerliche Erzählung und die fade Regie werden ergänzt durch die lustlosen Darbietungen der Akteure, in deren Reihen nur der herrlich cholerische James Woods nennenswerten Einsatz zeigt. Daneben hapert es allen voran an der Chemie zwischen Stallone und Stone, deren schwüle Erotik ohne jeden Funken Leidenschaft bleibt. So rummst und zischt es zwar in gebotener Kompetenz, daneben aber hat der nicht selten peinliche Thriller nichts zu bieten. Die „Goldene Himbeere“ – für Stone allein und im Duett mit Filmpartner Stallone – hatte sich der Film denn auch redlich verdient.
Wertung: 
(3,5 / 10)