The Satellite Year – Brooklyn, I Am (2015, Midsummer Records/Cargo Records)

the-satellite-year-brooklyn-i-amDie Rückkehr des Emo-Chic: Auf ihrem zweiten Album „Brooklyn, I Am“ wecken THE SATELLITE YEAR Erinnerungen an Bands wie THE USED oder MY CHEMICAL ROMANCE. Das führt zu emotional inszeniertem Indie-Rock mit New Wave-Elektro-Einschüben, schicken Melodien und souverän ausgeschöpftem Gefälligkeitspotenzial. Dagegen gibt es erst einmal wenig einzuwenden. Doch die Sache hat einen Haken. Zumindest für diejenige Klientel, die es gern rauer mag und mit soundtechnischer Glätte wenig anfangen kann.

Das zeigt sich insbesondere beim Gesang, der sich zwar bisweilen kraftvoll gibt, oftmals aber im Schmachtmodus verharrt. Ins Ohr schmiegen sich Nummern wie „Early in December“, „Tarantino Part II“, „No Clubs for This Town“ oder „In Vitro“ trotzdem mit Leichtigkeit. Nur nehmen sie nicht zwingend gefangen. Dass die Platte dennoch funktioniert, liegt an diesen kleinen, bisweilen versteckten Ecken und Kanten (etwa der an KADDISFLY erinnernde Auftakt von „Fireworks“). Sie bewahren den Großteil der 12 Songs vor dem Absturz ins Mittelmaß und verhindern zudem das vorzeitige Umschalten auf den folgenden Track.

So ist den Saarländern insgesamt kein großer Vorwurf zu machen. Denn das Songwriting wirkt ausgereift und sollte dem angesprochenen Publikumszirkel mehr als willkommen sein. Allen anderen jedoch dürfte der streckenweise üppig eingesetzte Weichspüler sauer aufstoßen. Aber an sie ist „Brooklyn, I Am“ auch nicht primär gerichtet.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

scroll to top