The Riffs II – Flucht aus der Bronx (I 1983)

the-riffs-2Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Die New Yorker Obrigkeit einer (vormals) nahen Zukunft hätte diesen alttestamentarischen Weisheitsfundus beherzigen sollen. Denn das Unterfangen, die Gangs aus dem urbanen Moloch der Bronx vertreiben zu wollen, endet in einem Blutbad. Mit dem hält Enzo G. Castellaris („Sindbad – Herr der sieben Meere“) „The Riffs“-Sequel denn auch nicht lange hinterm Berg. Bereits zum Auftakt machen sich in silberne Schutzanzüge (und Motorradhelme!) gehüllte Säuberungsverbände mit Maschinengewehr und Flammenwerfer an die Ausmerzung des verlotterten Gesindels.

Präsident (von was auch immer) Clark (Ennio Girolami, „Killer Crocodile“) verkauft die brutale Zwangsräumung gönnerhaft als Umsiedlungsprojekt. Mit solchen Methoden ist er bei Trash (Mark Gregory, „Thunder“) aber an der falschen Adresse. Dem ist im Vorläufer zwar seine Gang abhanden gekommen, doch auf sich allein gestellt ist der gefürchtete Schlagetot nicht minder brandgefährlich. Schließlich muss er den Sechsschüsser noch seltener nachladen als Wildwest-Rambo John Wayne, was seine Gegnerschaft auch mit vollautomatischer Bewaffnung bar jeder Chance belässt. Persönlich wird die Angelegenheit, als auch seine Eltern Opfer der faschistischen Säuberung werden.

Anstatt die verbliebenen Einwohner zu schützen, ziehen sich die Banden, geführt von (na klar) Toblerone (Antonio Sabato, „Bye Bye Vietnam“) in den Untergrund zurück. Trash versucht sie zur Gegenwehr zu bewegen und holt mit dem legendären Einbrecher Strike (Giancarlo Prete, „Metropolis 2000“), dessen kleiner Sohn alles und jeden bereitwillig in die Luft sprengt, zur Entführung Clarks aus. Die Konsequenz ist satte Daueraction, bei der die Komparsen gleich dutzendfach über den Haufen geballert (oder geprügelt) werden. Mächtig Laune bereitet das vor allem dem einschlägigen Schlächter Floyd Wrangler (Henry Silva, „Nico“), der auf präsidiales Geheiß zum Massenmord lädt.

Der deutsche Untertitel „Flucht aus der Bronx“ erweist sich als eher irreführend. Denn fliehen will hier keiner. Das Feld der Beteiligten lichtet sich vielmehr über Angriff und Gegenwehr. Von daher müsste „The Riffs II“ auch eher mit „Krieg in der Bronx“ oder „Schlacht um die Bronx“ versehen werden. Aber sei es drum, die abermals wild kostümierte Sci-Fi-/Banden-Action punktet, mehr als das Original, durch die Melange aus knackiger Brutalität und billiger Ausstattung. So ist der sleazige Party-Streifen ein Film wie sein Held: Lockiger Trash mit latentem Hang zur Gewalt.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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