The Open Door (USA 2008)

the-open-doorManche Jugendliche sollten besser auf ihre Eltern hören. Denn die mögen zwar streng sein, aber sie meinen es doch eigentlich nur gut. Wobei die Erzeuger von High-School-Herzchen Angelica (Catherine Georges, „Obsessed“) nicht weit an der Parodie besorgter Haustyrannen vorbeischrammen. Hausarrest, Verhaltenskontrolle und das Ausspionieren von E-Mails und Mobiltelefon erweisen sich als probate Mittel, um das Küken unter der elterlichen Fuchtel zu halten. Dass Angelica – wie übrigens die gesamte Riege ihrer klischeehaften Mitschüler – aussieht wie weit jenseits der Zwanzig, macht die Geschichte nicht eben cleverer.

Aber zurück zu den Eltern, die mit ihrem Terrorregime natürlich nur Böses von ihrem Kind fernhalten wollen. Nur ist „The Open Door“ aber nun einmal ein Horrorfilm und somit findet das Grauen unweigerlich seinen Weg hinter den Schutzwall häuslicher Unterdrückung. Grausig ist neben den schauspielerischen Leistungen vor allem die deutsche Synchronfassung. Für die kann Autor und Regisseur Doc Duhame zwar nichts, aber ausnahmsweise richtet die qualitätslose Nachvertonung mal keinen zusätzlichen Schaden am importierten Filmwerk an. Gemessen am Budget des Films sind einige Mängel zu verzeihen. Viel schwerer wiegt, dass der Pseudo-Schocker fahrlässig ereignislos daherkommt.

Erst im Schlussdrittel zieht Duhame, der als Stuntman („Stirb langsam 4.0“) zu weit besseren Werken beitragen durfte, das Tempo über Geisterbahn-Schockeffekte und subjektive Kamerafahrten an. Anlass für den Mystery-Grusel auf Sparflamme gibt die Piraten-Radioshow „The Open Door“, die alle 29 Tage in Vollmondnächten über lokale Äther rauscht. Und wie uns Prolog und Texteinblendungen versichern, geschieht in besagten Nächten Furchterregendes. So auch, als Angelica Partyverbot erhält und sich beim Radio-Orakel aus dem Übertragungsvan from Hell ausheult. Unwissentlich beschwört sie damit das Grauen herauf.

Das zeigt sich als flirrende Wolke und nimmt verschiedene Körper in Beschlag, als die im Elternhaus über Nacht allein gelassene Angelica überraschenderweise von einer Horde Mitschüler heimgesucht wird. Bis es im Finale zu Mord und Totschlag kommt, kreist der Plot aber um einen gähnend langweiligen Kern der Ereignislosigkeit. Ein bisschen Blut und geisterhaftes Gegenständerücken macht diese Low Budget-Version der „Twilight Zone“ nicht weniger unerträglich. Zu bieten jedenfalls hat Duhames Debütfilm nahezu nichts. Gewisse Türen sollten deshalb einfach geschlossen bleiben.

Wertung: 2.5 out of 10 stars (2,5 / 10)

 

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