The One (USA 2001)

jet-li-the-oneIm Jahre 1999 erschien mit „Matrix“ ein Film, der das angestaubte Action-Kino dankbar aufpolierte. Dabei ist ja eigentlich selbstverständlich, dass sich diverse Produktionen, an denen irgendwer der „Matrix“-Crew mitwirkte, egal ob nun Produzent oder Catering-Dame, in der Folgezeit mit dem Slogan „Von den Machern von Matrix“ schmückten. So schlimm ist es bei „The One“, dem neuesten Film von Martial-Arts-Ikone und Vorzeige-Akrobat Jet Li zwar nicht, doch sind vor allem die Action-Sequenzen schon stark an den mehrfach erwähnten Streifen angelehnt oder gar von diesem kopiert.

Die Geschichte führt eine Vielzahl von Universen ein. Das bedeutet, dass von jeder Person auch ein Abbild in einem anderen Universum zu finden ist. Der ehemalige Elite-Soldat Gabriel Yulow (Jet Li) hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle seine „Brüder“ in den Parallelwelten umzubringen, um so zu „dem Einen“ zu werden. Tötet er eben diese Person in einem anderen Universum, so geht die Stärke und Kraft des Verstorbenen auf die restlich verbliebenen über. Nachdem er zu Beginn Nr. 123 auslöscht, wird er jedoch von der Kontroll-Behörde für Reisen in andere Universen verhaftet. Allerdings kann er fliehen und landet schließlich in unserer Dimension, um sein letztes Abbild, den Polizisten Gabe Law (ebenfalls Li), auszulöschen. Da jedoch auch auf ihn die Kraft der bereits Getöteten übergangen ist, hat es Gabriel mit einem ihm ebenbürtigen Gegner zu tun. Unerwartete Unterstützung bekommt Gabe von den beiden Agenten Jason Funsch (Jason Statham, „Snatch“) und Harry Roedecker (Delroy Lindo, „Schappt Shorty“).

Filme mit Jet Li sind ja eigentlich immer ein Erlebnis, gehört der kleine Chinese doch eindeutig zu den besten Martial-Arts-Helden und kommt mittlerweile auch in Hollywood zu verdientem Ruhm. Dort durfte er schon Mel Gibson und Danny Glover in „Lethal Weapon 4″ in den Arsch treten oder Aaliah in „Romeo Must Die“ den Hof machen. Auch in „The One“ zeigt sich Li wieder in prächtiger Form, allerdings muss man schon sagen, dass die Action doch ein wenig spärlich gesät ist. Ein wenig mehr hätte es schon sein dürfen, vor allem nach dem furiosen Anfang. Dort nimmt es Li mit einer ganzen Horde Polizisten auf, die teilweise in normalem Tempo, dann wieder in Zeitlupe ordentlich auf die Mütze kriegen. Auch das Kugeln-ausweichen wird im Film mehrfach eindrucksvoll gezeigt. „Matrix“ lässt grüßen, aber gut, sofern die Action ordentlich umgesetzt wurde, meckert der Fan nicht.

Doch nach vielversprechendem Beginn lässt James Wongs („Final Destination“) Film nach, nur einzelne kleinere Keilereien und blutarme Schusswechsel lockern die teilweise schwer verdauliche Story auf. Dort wird viel zu viel gequatscht und die Action kommt ein wenig zu kurz. Erst der Schluss macht wieder mehr Laune, in dem Li gegen sich selbst antritt. Fein anzusehen, doch um ehrlich zu sein nur Li-Standard. Das reicht zwar, um den Großteil seiner Haudrauf-Kollegen blass aussehen zu lassen, doch wenn Li gegen sich selbst antritt, muss die Leinwand einfach brennen. Insgesamt ein Action-Film, dem die ein oder andere Härte oder Action-Sequenz mehr gut getan hätte, der aber bei einer Laufzeit von knapp 80 Minuten auch nicht langweilt.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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