The Nun (E/GB 2004)

the-nunBrian Yuzna („Re-Animator“) hat sein Betätigungsfeld nach Spanien ausgeweitet. Zusammen mit Produzent Julio Fernández („Das Parfüm“) gründete er das unabhängige Studio Fantastic Factory, das seit der Jahrtausendwende Horrorfilme – darunter „Darkness“ und „Romasanta“ – für moderate Budgets verwirklicht. Dessen jüngster Wurf ist der Grusel-Thriller „The Nun“, den Luis De La Madrid – zuvor Cutter, unter anderem bei „Faust – Love of the Damned“ – kompetent, aber ohne Überraschungen aufbereitet hat.

Als ihrer Mutter von einer geisterhaften Erscheinung die Kehle aufgeschlitzt wird, macht sich die amerikanische Schülerin Eva (Anita Briem, „The Evidence“) nach Europa auf, um das Geheimnis des mysteriösen Todesfalls zu ergründen. Wie sich herausstellt, sind ehemalige Klassenkameradinnen der Verstorbenen, die allesamt eine spanische Klosterschule besuchten, auf ähnlich rätselhafte Weise ums Leben gekommen. Mit Freunden macht sich Eva daran, die verlassene katholische Lehranstalt aufzusuchen. Dort scheint sie der ruhelose Geist einer fanatischen Nonne zu erwarten, die ihre Mutter nebst Leidensgenossinnen in der Vergangenheit ertränkten.

Auf der Habenseite verbucht „The Nun“ eine gelungene Optik und sehenswerte Tricks. Das tröstet über kleinere Durststrecken hinweg. Allerdings begnügen sich die Macher mit konzeptionellem Durchschnitt, was in Anbetracht schwacher Nebendarsteller und ausladend sinnfreier Dialoge negativ ins Gewicht fällt. Dafür wiederum erweist sich die Atmosphäre über weite Strecken als stimmig. Die vereinzelt gestreuten Schockmomente beziehen ihren Einfallsreichtum aus der im Wasser Gestalt annehmenden Nonne. Die ist für eine Handvoll blutiger Szenen nach Vorbild heiliger Namensvetter der jeweiligen Opfer gut. Zwischen Mystery- und Slasheranleihen genügt der Streifen solider Kost. Nur das arg konstruierte Finale trübt das ordentliche Mittelmaß.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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