The Messengers (USA 2007)

the-messengersAusländische Regisseure, international aufgefallen durch Erfolge in ihren Heimatländern, werden von Hollywoods nimmersatter Industrie fortwährend einverleibt. Jetzt hat es auch die chinesischen Gebrüder Oxide und Danny Pang erwischt. Deren Mystery-Horror „The Eye“ wird derzeit mit Jessica Alba neu aufgelegt, während sie ihren Killer-Thriller „Bangkok Dangerous“ mit Nicolas Cage in der Hauptrolle selbst noch einmal für den US-Markt aufbereiten dürfen. Ihr erstes Projekt in Amerika ist der halbgare Gruselfilm „The Messengers“, für den sie Produzent Sam Raimi („30 Days of Night“) eigens engagierte. Ob man sich da noch geschmeichelt fühlen darf?

Der Stallgeruch einer Auftragsarbeit liegt von Anfang bis Ende über dem Streifen. In dem zieht es die gebeutelte Familie Salomon, Vater Roy (Dylan McDermott, „Wonderland“), Mutter Denise (Penelope Ann Miller, „Das Relikt“) sowie die Kinder Jessica (Kristen Stewart, „Panic Room“) und Ben (Evan & Theodore Turner), von der Großstadt aufs Land, wo sie eine heruntergekommene Farm bewirtschaften wollen. Die Tochter hadert mit den Querelen des Erwachsenwerdens, der Sohnemann gibt noch immer keinen Laut von sich. Dafür verfügt er über eine andere Gabe, sieht er doch als einziger die ruhelosen Geister, die im neuen Domizil der Salomons ihr Unwesen treiben.

Da ist es wieder, das tote Menschen sehende (Klein-)Kind. Diesmal entspringt es einer Eingebung von „Jason X“-Autor Todd Farmer, dessen Entwurf die Weichen für einen lau aufgewärmten Mystery-Thriller stellt. Die Pangs orientieren sich neben dem amerikanischen Haunted House-Horror allen voran an asiatischen Vorbildern, wenn sie fahle Geistererscheinungen mit krachenden Knochen über Decken und Dielen poltern lassen. Das Set-Design und die routinierte Regie sind für einzelne Schockmomente gut, wenn sie auch in die ewig gleiche Geschichte eingebettet sind. Der Schrecken gestaltet sich auf diese Weise doch arg vorhersehbar.

Während sich Familienoberhaupt Roy mit organisierten Krähen herumplagt, macht sich Jessica an die Aufdeckung der Hintergründe. Zum weiteren Verlauf haben die Erwachsenen Miller und McDermott ebenso wenig Nennenswertes beizutragen, wie Hilfsarbeiter John Corbett („My Big Fat Greek Wedding“). Doch wird der zumindest für die uninspirierte Auflösung benötigt. Im Finale wird noch der familiäre Zusammenhalt runderneuert, ehe zum sonnendurchfluteten Abschluss mächtig dick Kitsch aufgetragen wird. Der Bart des Genrequerschnitts wird im x-ten Aufguss wahrlich nicht kürzer – und ein paar stimmige Bilder ersetzen keinesfalls die fällige Rasur.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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