The Mechanic (USA 2010)

the-mechanicVictory loves preparation.

Klassische Actionhelden sind im neuen Jahrtausend rar geworden. Die Ära der Schwarzeneggers und Stallones, jenen unbezwingbaren Kampfmaschinen der Achtziger, ist längst vorbei. Würdige Nachfolger kamen nur wenige. Vin Diesel und Dwayne ´The Rock´ Johnson, die im fünften Part der „The Fast & the Furious“-Reihe gemeinsam vor der Kamera standen, sind zwei Beispiele, die der Präsenz der alten Ikonen aber kein echter Ersatz sind. Ein anderes Kaliber ist da schon „Transporter“ Jason Statham, der sich auch im Thriller-Remake „The Mechanic“ als der wandlungsfähigste der aktuellen Genre-Stars entpuppt.

Die Neuverfilmung des gleichnamigen Streifens mit Charles Bronson (deutscher Titel: „Kalter Hauch“) präsentiert sich als typische Modernisierung. Actionanteil und Tempo wurden gesteigert, die punktierte Bitterkeit des Originals weicht mit zunehmender Spielzeit dem zeitgemäßen Streben nach Schauwerten. Trotzdem wirkt der Stoff, genau wie einst bei Bronson, für Stathams stoische Ader wie geschaffen. Er spielt den Berufsmörder Arthur Bishop, der seine Aufträge mit der emotionslosen Präzision einer Maschine erledigt. Soziale Kontakte pflegt er keine, die Bezahlung für Sex fungiert als Beziehungsersatz.

Selbst als Arthur seinen väterlichen Freund und Mentor Harry (Altstar Donald Sutherland, „Die Körperfresser kommen“) ausschalten soll, zögert er trotz Gewissensbissen nur kurz. Fortan fühlt er sich für Steven (Ben Foster, „The Messenger“), den ewig wütenden Sohn des Toten, verantwortlich – und nimmt ihn widerwillig als seinen Schüler an. Bei seinem Auftraggeber stößt Arthur damit auf Verständnislosigkeit. Zumal Steven am Morden auch noch Gefallen findet. Beinahe zu spät bemerkt Arthur, dass er von Beginn an hintergangen wurde.

Wo Action im Original lediglich mit Bedacht eingesetzt wurde, rückt Regisseur Simon West („Con Air“) bleihaltigen Budenzauber mit schnellen Schnitten und CGI-Blut zunehmend in den Mittelpunkt. Dank ansehnlicher Hauptdarsteller und schnörkelloser Erzählweise bietet „The Mechanic“ aber ausreichend packende Unterhaltung, um der Geschichte auch in neuerlicher Aufbereitung gerecht zu werden. Allerdings entwickelt sich die absehbare finale Konfrontation zwischen Lehrer und Schüler nicht auf Augenhöhe, weil Statham letztlich doch moralisch geerdet und Foster zu offensiv als Psychopath dargestellt wird. So bleibt ein insgesamt solider Reißer ohne Tiefgang.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

 

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