The Grudge 2 – Der Fluch (USA/J 2006)

the-grudge-2-der-fluchEs ist wie immer, Hollywood bedient sich erfolgreicher Filme aus dem Ausland, verdient mit dem Remake eine Menge Geld, ersterem folgt schnell ein zweiter Teil der Geschichte. Bereits „Ring 2“ bestach durch gepflegte Langeweile und auch der zweite amerikanische Aufguss der „Grudge“-Reihe verspricht diesbezüglich keine Besserung. Allerdings könnte es Regisseur Takashi Shimizu allmählich auch zuviel geworden sein, denn schließlich inszenierte er schon fürs japanische TV und Kino sowie Hollywood seine „Grudge“-Geschichten. Irgendwann reicht es dann aber auch mal.

Teil zwei knüpft nahtlos an die Geschehnisse des Erstlings an, Karen (Sarah Michelle Gellar) befindet sich nach dem Brand des ominösen Hauses im Krankenhaus. Um Karen nach Haus zu bringen, wird ihre Schwester Aubrey (Amber Tamblyn) nach Japan geschickt, beide Geschwister haben seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen. Kurz nach ihrer ersten Begegnung flüchtet Karen aus dem Zimmer und stürzt tödlich – vor den Füßen ihrer Schwester – vom Dach des Krankenhauses. Diese wiederum lernt den Journalisten Eason (Edison Chen) kennen, mit dem sie gemeinsam die Ursache für Karens Tod herausfinden möchte.

War „The Grudge“ noch ein genaues Abbild der japanischen Kinoversion, so wollte Shimizu nun etwas Neues schaffen und kreierte eine komplett neue Geschichte um das bekannte Thema. Diese hat dennoch nichts wirklich Neues zu bieten, vielmehr wirkt sie arg konstruiert und alles andere als ausgereift. Weiterhin gibt es – wie beim Vorgänger auch – mehrere Handlungsstränge, die mehr oder weniger gen Ende zusammengeführt werden. Passte dies noch weitgehend im Original, so wirken die beiden Geschichten neben dem Hauptstrang deplaziert und laufen gegen das eigentliche Ziel des Spannungsaufbaus. Tempo kommt dadurch keines auf. Auch der Fluch in Form des kleinen schwarzhaarigen Jungen selbst, der hier noch übernatürlicher in Erscheinung tritt als gewohnt, verliert gehörig an Schrecken.

Durch die beiden Nebenschauplätze und eine häufig spannungsfreie Hauptgeschichte, kommt „The Grudge 2“ nie in Fahrt. Die wenigen Schockmomente bleiben harmlos und wirken beinahe altbacken. Sarah Michelle Gellar („Eiskalte Engel“, „Buffy“) hat inmitten des farblosen Spuks nur eine begrenzte Spielzeit, ihr folgt die Serien-Akteuse Amber Tamblyn („Himmlische Joan“, „Ring“), die ihren Part adäquat übernimmt, allerdings auch nicht wirklich hervorstechen kann. Insgesamt bleibt die Darstellerriege farblos, etwas anderes durfte man aber wohl auch nicht erwarten.

„The Grudge 2“ bleibt deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück, offenbart zudem gehörige Abnutzungserscheinungen bei seinem Macher Shimizu. Handwerklich ist der Film zweifelsohne solide inszeniert, nur übernimmt er sich mitunter und gerade die Nebenstränge hätten subtiler ausfallen können. Es scheint beinahe so, als wolle Shimizu mit der Brechstange möglichst viele Schockmomente in die verschiedenen Nebenplots einbauen. Einen Überblick behält er dabei leider nicht.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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