The Green Berets – Die Grünen Teufel (USA 1968)

die-gruenen-teufelAuf dem traurigen Höhepunkt der Kampfhandlungen gewann Western-Ikone John Wayne („Alamo“) den Vietnamkrieg zumindest im Kino. Das Jahr 1968 begann mit der Tet Offensive. Knapp eine halbe Million amerikanischer Soldaten sahen sich einem durch Russland und China technisch ebenbürtig ausgerüsteten Feind gegenüber, dessen Guerillataktik trotz hoher Verluste aufging. Die Moral der US-Armee wurde bis in die Heimat untergraben, wo der Rückhalt in der Bevölkerung durch Studentenproteste und Flower Power-Bewegung nachhaltig schwand. Von diesem Stimmungsbild erschrocken, ergriff der eingefleischte Patriot Wayne die Initiative.

Lose basierend auf dem Buch von Robin Moore erzählt „The Green Berets“, aus denen im Deutschen „Die Grünen Teufel“ wurden, von der Wichtigkeit des militärischen amerikanischen Eingriffs in Vietnam. Schon in der Einleitung, eine Besucherführung durch ein Ausbildungscamp der Truppen, wird der Grund für die kriegerische Intervention offenbar: Im Sinne der Truman-Doktrin geht es um die Zurückdrängung des Kommunismus als stete Gefahr der freien westlichen Welt. So ganz glauben mag Journalist Beckworth (gab den Kimble im Straßenfeger „Auf der Flucht“: David Janssen) das nicht. Aber, so versichert ihm der raubeinige Colonel Mike Kirby (Wayne), wer sich vor Ort nicht selbst ein Bild der Zustände gemacht habe, der könne auch nicht mitreden.

Und Kirby weiß um die Dringlichkeit, den Vietcong, eine Horde barbarischer Frauenschänder und Kindermörder, in seine Schranken zu weisen. Hinter feindlichen Linien, nahe der kambodschanischen Grenze soll er einen amerikanischen Posten – inklusive Waffenbruder George Takei (heuerte bereits 1966 als Mr. Zulu auf dem „Raumschiff Enterprise“ an) und Craig Jue als aufgeweckter Waisenjunge Hamchuck – stärken. Neben der Befestigung koordiniert er im Zuge des unvermeidlichen Sturmangriffs (während dem natürlich selbst Beckworth zur Waffe greift) auch die Verteidigung. Ein zweiter Auftrag lässt ihn mit auserwählten Elitesoldaten – Unterstützung leisten u.a. Aldo Ray („Der Sizilianer“) und Jim Hutton („Major Dundee“) – im Feindesland einen Befehlshaber des Vietcong entführen.

In heroischen Episoden wird der Krieg in Vietnam legitimiert und der rechtschaffende Amerikaner als Retter und Heilsbringer der unterdrückten Bevölkerung herausgestellt. „The Green Berets“ ist ein technisch aufwändiger Propagandafilm (sofern man wohlwollend über den lächerlich getricksten Absturz des brennenden Spielzeug-Hubschraubers hinwegsieht), der nicht mit Härten und militärischen Posen geizt. Die Action ist durchaus packend geraten. Der patriotische Auftrag des John Wayne, der mit Ray Kellog („The Killer Shrews“) auch Regie führte, trieft jedoch aus jeder Einstellung. Ein spektakulär misslungenes und bis heute äußerst fragwürdiges Machwerk.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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