Wenn man sich schon nicht auf eine Stilform festnageln lassen will, muss es eben gleich eine ganze Bandbreite sein. In etwa so könnte das Credo der Österreicher THE GOGETS lauten, die auf ihrem Albumerstling „Gained Noise“ ungeniert auf Massentauglichkeit pochen, dafür aber tief in verschiedenen alternativen Schubladen stöbern. Das Ergebnis ist durchaus radiotauglich, wahrt aber den Blick für das heftig rockende Moment, so dass die Ecken und Kanten nicht vollends bereinigt scheinen.
Im gesunden Mittelfeld zwischen Kellerclub und Stadion offenbart die Platte überraschendes Gefälligkeitspotenzial und dürfte ihren Urhebern über die Grenzen ihrer Heimat hinaus einige Aufmerksamkeit bescheren. Nicht, dass es an dieser bereits jetzt mangeln würde. Denn die vier Wiener standen auch ohne Album im Gepäck schon in diversen Ländern auf der Bühne und ernteten Vorschusslorbeeren, denen sie mit „Gained Noise“ heuer gerecht werden.
Über angenehm kurzweilige acht Nummern verdichten sie Rock, Alternative, (Pop-)Punk und sporadische Metal-Anleihen zu einer überzeugend melodischen Melange, bei der geglättetem Gesang manch instrumentaler Ausbruch gegenüber steht. Na gut, ein Song wie „Better Safe Than Sorry“ wirkt mitunter schon arg gebügelt, in der Hauptsache aber streben THE GOGETS – siehe den eröffnenden Titeltrack, „Captain“ oder „Rise and Fall“ – in eine Richtung, die ihnen nicht allein im Mainstream Gehör verschaffen dürfte. Ein vielversprechendes Debüt.
Wertung: 
(6,5 / 10)