The Executor – Der Vollstrecker (I 1983)

the-executor-der-vollstreckerVergitterte PS-Boliden, Football-Derivate und eine südeuropäische Geröllwüste. Jau, das muss die Endzeit sein. Zumindest nach der Vorstellungskraft italienischer Filmemacher der frühen Neunzehnachtziger! Ihre Inspiration holten die sich vom alten Road-Warrior „Mad Max“, dessen zweiter Auftritt im Mutterland von Pizza und Pasta einen wahren Boom preisgünstiger Kopien losbrechen ließ. Eine davon, Giuliano „Sartana – Noch warm und schon Sand drauf“ Carnimeos „Executor“, kann den kreativen Verwandtschaftsgrad schon im deutschen Untertitel „Der Vollstrecker“ nicht verbergen. Und will es mutmaßlich auch gar nicht.

Die Welt ist also wieder am Arsch, Sozialgemeinschaft und Rechtsordnung in Chaos und Bandenterror versunken. Sprit allerdings gibt´s offenbar noch genug, um die martialisch aufgedonnerten Schaukeln durch die öden Lande zu schubsen. Nur das Kühler-, mehr noch Trinkwasser ist knapp. Einer verbliebenen Kommune hoffnungsvoller Idealisten bereitet das besondere Kopfschmerzen, droht ihr doch das letzte Grünzeug des Planeten vor der Nase wegzudörren. Kurz bevor der Brunnen versiegt, wird ein Tanklaster auf die Suche nach einem geheimen Reservoir geschickt. Klar, dass Fellwams-Barbar Crazy Bull (Fernando Bilbao, „Hundra“) da ein Wörtchen mitreden will.

Der Anfang aber gehört einem anderen, nämlich dem kurzhaarigen Lockenkopf Tiger (Robert Iannucci). Wie der so lange überleben konnte, wirft bei seiner Beschränktheit einige Fragen auf. Aber er verfügt über einen ausgewachsenen Hang zur Gewaltbereitschaft und darf im sehenswert inszenierten Auftakt zwei Bullen aufs Kreuz legen und seine „High Tech“-Karre (der Exterminator – nur echt mit Frontkamera und Stahllamellen für die Fenster!) an einen Unbekannten verlieren. Und so gibt es Blechschäden in Zeitlupe und rasante Pistenduelle zu bestaunen. Auch der Look verfügt über eine gute Portion Ausweglosigkeit. Dann aber kommt der Plot ins Rollen.

Als der noch leere Tanklaster von Crazy Bull überfallen wird, kommt nur der zehnjährige Tommy (Luca Venantini, „Ein Zombie hing am Glockenseil“) davon. Auf der Flucht trifft er Tiger, der nach einem Unfall im Wrack eines Autos eingeklemmt ist. Als dem Jungen sein biomechanischer Arm (wo er den wohl her hat!?) ausgerissen wird, muss der alte Mechaniker Peperoni (Luciano Pigozzi, „Das Alien aus der Tiefe“) mit einem Bulldozer-Ersatzteil nachhelfen. Endzeit-Braut Trash (Alicia Moro, „Slugs“) darf im Kampf ums kühle Nass – das von entstellten Figuren in einer abgelegenen Fabrikhalle gefördert wird – auch noch mitmischen. Einen gewissen Unterhaltungswert kann man „The Executor“ nicht absprechen. Dem viel versprechenden Anfang kann der zusehends billige Fortlauf aber nicht das… äh Wasser reichen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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