Plötzlich hatten sie es eilig. Etwas mehr als ein Jahr ist seit Veröffentlichung von „Three Chords and the Truth“ verstrichen. Gemessen an der halben Ewigkeit, welche die DUCKY BOYS bis zu dessen Erscheinen einhergehen ließen, scheint „The War Back Home“ dem Zwang einer kurzfristigen Wortmeldung geschuldet. Die Platte bleibt geprägt von einer deutlichen strukturellen Veränderung. Das Songwriting steht im Mittelpunkt, ebenso die Arrangements, nicht zuletzt die Aussage dahinter. Insbesondere textlich hat man sich verbessert.
„Bombs Away“ beispielsweise ist die differenzierte, nicht wütende Abrechnung mit der Kriegspolitik der amerikanischen Regierung. Die Schattenseite ist der verminderte Gefälligkeitsfaktor. Wo „Three Chords and the Truth“ die fetzige Summierung hymnenhafter Street-Punk-Brecher zur Prämisse erhob, stellt „The War Back Home” auf ruhige Mid-Tempo-Songs um. Durchgängig. Die sich damit einschleichende Monotonie ist trotz instrumentaler Raffinesse ein Störfaktor. Hintergrundchoräle vermitteln weiterhin den Eindruck punkiger Geschlossenheit. Aber die Scheibe ächzt unter der Eintrichterung des Anspruchs. In solchen Fällen spricht man gern von bandinternen Reifeprozessen, der Erwachsenwerdung einer Band. Persönlich waren mir die wilden Jugendtage der DUCKY BOYS ein ganzes Stück lieber.
Wertung: 
(6 / 10)