The Day (USA 2011)

the-dayEin Tag in der Postapokalypse. Mit fünf ziellos durch triste Zivilisationsreste streunenden Überlebenden auf der Suche nach… Nichts eigentlich. Höchstens Schutz vor den Gefahren dieses grimmigen Zukunftsentwurfs, über dessen Hintergründe sich Autor Luke Passmore und Regisseur Douglas Aarniokoski („Highlander: Endgame“) weitgehend ausschweigen. Denn „The Day“, getaucht in fast farblose Bilder, ist eine nihilistische Bestandsaufnahme des Chaos. Vor wem (oder was) sich die Zweckgemeinschaft um die Schulfreunde Adam (Shawn Ashmore, „X-Men“) und Rick (Dominic Monaghan, „Lost“) fürchtet, bleibt erst einmal unklar.

Zombies sind es nicht. Auch keine Vampire oder andere übernatürliche Kreaturen. Das Monster ist einmal mehr der Mensch selbst, der sich angesichts des eklatanten Mangels an Nahrungsmitteln zu Kannibalen-Clans zusammengeschlossen hat. Aber dieser Umstand offenbart sich erst im zweiten Drittel, wenn Adam, Rick, dessen Freundin Shannon (Shannyn Sossamon, „Tödlicher Anruf“) und die unlängst zu ihnen gestoßene Mary (Ashley Bell, „Der letzte Exorzismus“) in einem verlassenen Farmhaus Unterschlupf vor Regen und Kälte suchen. Gebremst werden sie vom Schicksalsgenossen Henson (Cory Hardrict, „Gran Torino“), der sich eine Lungenentzündung eingefangen hat und dringend ruhen muss.

Der fast schon leise Auftakt, in dem die Protagonisten kantig umrissen und Spannungen zwischen ihnen ausgelotet werden, wächst sich zu einem blutigen Überlebenskampf aus, als die Männer durch einen Fallenmechanismus im Keller des Hauses eingesperrt werden. Ein Alarmsignal lockt die über die Gegend herrschenden Menschenfresser (u.a. Michael Eklund, „The Divide“) an. Flucht scheint unmöglich und so verbarrikadieren sich Adam und Gefährten in Erwartung eines aussichtslosen Kampfes ums nackte Überleben. Mary, die ein dunkles Geheimnis hütet, droht die Gruppe zu spalten. Doch im Angesicht des sicheren Todes ist jede waffenführende Hand willkommen.

Die durch künstlich wirkendes CGI-Blut aufgemotzten Gewaltspitzen unterstehen nicht dem reinen Selbstzweck, sondern der unbehaglichen Atmosphäre. Zwischen den Stühlen von „The Road“ und „Tooth & Nail“ präsentiert sich „The Day“ als schroff inszenierter B-Film, der sich in akuter Hoffnungslosigkeit ergeht und die Rudimente einer zivilisierten Welt als bleich gefärbte Hölle abbildet. Das funktioniert insgesamt stimmig, wenn die Figuren auch wenig Anteilnahme hervorrufen und damit unweigerlich die Spannung mindern. Das Gros x-beliebiger Zombie-Reißer überragt der abgründige Endzeit-Horror dennoch problemlos.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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