The Call 2 (J 2005)

the-call-2Der japanische Gruselfilm betrügt sich um das eigene Schockpotenzial. Deutliches Indiz ist „The Call 2“, Fortsetzung einer ohnehin formelhaften „Ju-On: The Grudge“-Kopie. Darin kündigt sich der Tod per Mobiltelefon an, was im zweiten Aufguss für einen weiteren gediegenen Schocker ohne eigene Impulse genügt. Statt eines roten Bonbons im Mundraum der Opfer findet sich nun Kohlenstaub in der Lunge. Das daran geknüpfte Schicksal eines rachsüchtigen Geistes führt bis nach Taiwan – in eine verlassene Bergarbeitersiedlung.

Ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten Teils ergründet Journalistin Takako (Asaka Seto, „Black Night“) das rätselhafte Ableben verschiedener Personen. Der via Handy übertragene Fluch, nach dem der Angerufene durch ein Telefonat aus der nahen Zukunft den eigenen Todesschrei hört, scheint sich unter anderen Vorzeichen fortzusetzen. Mit Kyoko (Mimura, „A Heartful of Love“) und ihrem Freund Naoto (Yû Yoshizawa, „Night of the Shooting Stars“) versucht Takako das Rätsel zu entschlüsseln. Doch die Zeit drängt. Auch Kyoko hat den ominösen Anruf erhalten.

TV-Regisseur Renpei Tsukamoto („Isn’t Being Cute Enough?“), der Kult-Filmemacher Takashi Miike bei der Inszenierung ablöst, beschränkt sich auf bewährte Komponenten: im Bildhintergrund vorbeihuschende Schemen und eine Geistererscheinung mit langen schwarzen Haaren. Die phasenweise merklich ausgewalzte Geschichte ist lose um die düstere Atmosphäre herumplatziert. Das ist nur umso unerfreulicher, da sich der Plot in aller Deutlichkeit bei Hideo Nakatas „Ringu“ bedient. Spannend ist das noch immer, wenn es sich auch nach einem stetig durchschaubareren Schema vollzieht. Prinzipiell kein schlechter Film, stagniert „The Call 2“ wie der gesamte Nippon-Horror im inhaltlichen Gleichschritt. Und der lässt die Wirkung schnell verpuffen.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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