The Bite (I/USA/NL/J 1989)

curse2biteIm B-Segment war Italiens Genrekino stets eine Plagiatsindustrie. Erfolgreichen und auch künstlerisch wertvollen Anlehnungen an US-Trends – siehe Sandalenfilme und Western – folgte die erschöpfende Nachahmerflut. Irgendwann kamen die Vietnam-Kriegsfilme, die Zombie-Schocker und dazwischen auch der Tier-Horror. Eine späte Variation des letztgenannten Themas legten Produzent Ovidio G. Assonitis („Der Polyp“, „Piranha II“) und der unter dem Pseudonym Fred Goodwin agierende Regisseur und Co-Autor Frederico Prosperi (begleitete als Produzent auch „Wild Beasts“) 1989 mit „The Bite“ vor, der auch als „Curse II“ oder „Venom – Das Gift der Hölle“ gehandelt wird.

In dem sind Clark (J. Eddie Peck) und seine neue Freundin Lisa (Jill Schoelen, „Todesparty II“) mit dem Auto auf dem Weg nach New Mexico. Unterwegs schlagen sie den Rat eines Tankwarts aus – meist führen diese doch sowieso in die Fänge degenerierter Wilder – und nehmen die Abkürzung durchs nukleare Sperrgebiet. Dort haben die Hügel zwar keine blutigen Augen, dafür tummeln sich Horden von Schlangen auf der Fahrbahn, durch die Clark als Omen des Unheils effektvoll hindurchbrettert. Was folgt ist eine Reifenpanne, während der unbemerkt eine mutierte Schlange in den Kofferraum kriecht, die ihn bei der nächsten Rast in die Hand beißt.

Der hilfsbereite Handelsreisende und Hobby-Biologe Harry Morton (gab den Max Klinger im TV-Klassiker „M*A*S*H“: Jamie Farr) verabreicht Clark ein Gegengift, fürchtet ob der fehlenden ärztlichen Lizenz aber bald ein juristisches Nachspiel und folgt den beiden. Unterdessen beginnt sich Clarks lädierte Hand zu verändern und in eine Schlange (!) mit mörderischem Eigenleben (!!) zu verwandeln. Zwischen aufkeimendem Beziehungsstress und Ärger mit einem verbissenen Provinzsheriff (Bo Svenson, „Thunder“), der den leidenden Clark als kriminellen Junkie wähnt, steuert der Film einem splattrigen Finale mit Anleihen bei David Cronenbergs „Die Fliege“-Remake entgegen.

Aber auch wenn die Animatronix- und Latexeffekte von Screaming Mad George („Bride of Re-Animator“) manch amüsant trashige Spitze hofieren, bleibt der darum gesponnene Plot arg ereignisarm und nicht selten akut dämlich. Zur Vorbereitung des Grauens dient ein im Halbdunkel angedeuteter Schlange-Hund-Hybrid, doch schinden die Macher über belanglose Nebenfiguren einfach zu viel Zeit. So bleibt es trotz bemüht unheilsschwangerer Atmosphäre bei einem weitgehend langweiligen Schmalspur-Schocker, der typischen Italo-Schlock vor amerikanischer Kulisse abspult. Der Hauch von Zivilisationskritik und Atom-Warnung bedeutet da auch keinen Zugewinn mehr.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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