Terminator 2 – Tag der Abrechnung (USA 1991)

terminator2John Connor (Edward Furlong, „American History X“) ist geboren worden, die Niederlage der Menschheit konnte abgewendet werden. Um doch noch eine Chance auf den Sieg zu haben, schicken die Maschinen wieder eine Kampfmaschine durch die Zeit. Der T-1000 (Robert Patrick, „Cop Land“), eine deutlich verbesserte Variante des Killerroboters, diesmal aus flüssigem Metal, der jede Form annehmen kann, die er berührt, soll den künftigen Anführer der Menschen umbringen, so lange er noch ein Kind ist. Um den jungen zu retten, schicken auch die Menschen einen Terminator zurück, allerdings das alte Modell T-800 (Arnold Schwarzenegger, „True Lies“). Ein ungleicher Kampf beginnt.

War „Terminator“ noch ein Meisterstück an Improvisation und gerade deshalb so fantastisch, so ist der Kampf um die Zukunft der Menschheit diesmal eine groß angelegte Materialschlacht. Regisseur James Cameron („Titanic“) zieht alle Register der frühen 90er. Vor allem die Special-Effects waren wegweisend. Eine Kampfmaschine aus künstlichem Metall, die mehrfach die Form wechselt – das war lange unübertroffen. Gottseidank stürzte sich Cameron aber nicht nur auf die technische Brillanz der Effektschmiede „Industrial Light & Magic“. Wie es sich für einen Autorenfilmer gehört, und nichts anderes war Cameron in den 80ern und frühen 90ern, griff er auch in diesem Film wieder in alle Bereiche der Produktion ein und drückte „Terminator 2“ so seinen Stempel auf. Eine Qualität, die viele Actionfilme, vor allem Effektgeladene, oft vermissen lassen.

Die Charakterzeichnung fällt im zweiten Teil der Reihe etwas anders aus. Aus Sarah Connor (Linda Hamilton, „Dantes Peak“) ist mittlerweile eine Amazone geworden, der das angedeutete Mütterliche aus dem ersten Teil jetzt völlig fehlt. Als Ausgleich wurde Arnold Schwarzenegger etwas weicher gespült. Der T-800 ist nicht mehr nur brutal, sondern, da er jetzt ja einer der Guten ist, gibt auch eine etwas eigene Vaterfigur für den jungen John Connor. Sein Textanteil hat sich sicherlich zumindest vervierfacht – und auch einen etwas naiven Humor hat Cameron seinem Darsteller auf den gestählten Leib geschrieben.

Robert Patrick kann die gerissene Lücke im Bereich der Härte nicht ausfüllen. Das Brachiale des ersten Teils ist leider völlig verloren gegangen. Zwar bringt Patrick eine eigene Qualität der Bösartigkeit in den Film ein, aber einen Schwarzenegger kann er nicht vollends ersetzen. „Terminator 2“ ist ein sehr guter Actionfilm, der sich allerdings vollständig von seinen Low-Budget-Wurzeln verabschiedet hat. Viel ist darüber diskutiert worden, ob er besser ist als sein Vorgänger – abschließend kann das wohl nie geklärt werden. Es ist eine Frage der Prioritäten des Zuschauers. Wer Hochglanz-Action vom feinsten sehen will, wird sich eher im zweiten Teil der Reihe wohl fühlen. Wer allerdings Spaß an klassischer brachialer Action mit innovativem Ansatz hat, der wird den Vorgänger immer vorziehen.

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

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