Tekken (USA/J 2010)

tekken„There it is. The lust for vengeance, the hunger to kill, like fire coursing through your veins.“ – Immer für ein paar warme Worte gut: Kazuya

Verfilmungen populärer Videospiele, das weiß man nicht erst seit Uwe Boll, ziehen ihr Publikum allein durch die Titel. Wer sich am Computer oder der Konsole verausgabt hat, der will einfach sehen, wie die Pixel-Action in die Realität übertragen wurde. Ein Verdienst von besagtem Boll ist, dass Erwartungen an solche Adaptionen meist auf Kellerniveau abgesenkt werden. Wobei man fairerweise sagen muss, dass es bereits vor „House of the Dead“ oder „Alone in the Dark“ grässlich gescheiterte Versuche gab namhafte Games filmisch umzusetzen.

Meist waren es Prügelspiele, die sogenannten Beat ´em Ups, die, vertreten durch „Double Dragon“, „Street Fighter“ oder (den im Vergleich weniger missratenen) „Mortal Kombat“ die Fans entrüsteten. Deren Enttäuschung dürfte auch die Spielfilmversion des Konsolenklassikers „Tekken“ keine Linderung verschaffen, mit der Dwight H. Little („Rapid Fire“) nach Jahren der TV-Unterhaltung (u.a. „24“) wieder ins B-Actionfach zurückfindet. Unterfüttert wird seine Rückkehr durch ein stattliches Budget, mit dem in Hinterhofkulissen und High Tech-Lagerhallen ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet wird.

Nachdem Weltregierungen durch Kriege gestürzt wurden, übernahmen acht Konzerne die Herrschaft. Deren mächtigster, Tekken, hat Amerika an sich gerissen. Um den versklavten Pöbel bei Laune zu halten, richtet dieser im Jahresturnus ein knallhartes Kampfsportturnier aus. Als Abgesandter des Volkes ist diesmal der junge Jin (Jon Foo, „Revenge of the Warrior“) dabei, der sich an Tekken-Vorstand Heihachi Michima (Cary-Hiroyuki Tagawa, „Elektra“) für den Tod der Mutter rächen will. Doch ist nicht der alte Michima der eigentliche Feind, sondern dessen Sohn Kazuya (Ian Anthony Dale, „Surface“). Und der will Jin erst recht tot sehen, als er in ihm den eigenen Sohn erkennt.

Die Story ist dünn wie Papier, aber renommierte Nebendarsteller wie Luke Goss („Hellboy 2“) und Gary Daniels („The Expendables“) sowie ordentliche Fights garantieren routinierte Turnier-Action. Für die Choreographie zeigt sich Cyril Raffaeli („Hitman“) verantwortlich, während Chuck Norris jüngster Sohn Eric („Prison Break“) die Koordination der Stunts übernahm. Die aus der Spielvorlage bekannten Figuren sind meist nur dem Namen nach erkennbar und vor allem ihre haltlos übertriebenen Kampfkünste wurden zugunsten handgemachter Keilereien ausgeräumt. Originell ist „Tekken“ wie Omas selbstgehäkelte Topflappen. Zumindest Freunde aufwändiger B-Spektakel sollten aber dennoch auf ihre Kosten kommen.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

scroll to top