Teen Wolf (USA 1985)

teenwolfIn den 80er Jahren gehörten Teenagerkomödien zum guten Ton in Hollywood. Das geschah mal kalauernd („Die Bikini Falle“) oder aber mit ernsthafterem Hintergrund („Breakfast Club“). „Teen Wolf“ ist wohl irgendwo in der Mitte anzusiedeln, denn auch wenn der Film in erster Linie eine Komödie ist, so geht es dennoch um die Findung der eigenen Identität und alltägliche Probleme im Zuge des Erwachsenwerdens. Damals kam man an den aufstrebenden Michael J. Fox nicht vorbei, der dank seines jugendlichen Äußeren auch mit Mitte Zwanzig locker als 17-jähriger Schüler durchging.

Scott Howard (Fox) ist an seiner Schule der Prototyp des Normalen. Er steht auf Mädchen, hat bei seinem Schwarm Pamela (Lorie Griffin) aber keine Chance, die mit einem älteren und natürlich viel cooleren Typen zusammen ist. Auch in sportlichen Belangen müht sich Scott redlich, doch sein Basketball Team besteht nicht aus Cracks, sondern ebenfalls aus Durchschnittsmenschen. Sein ganzes Leben wird aber quasi auf den Kopf gestellt, als sich eine erbliche „Krankheit“ bei Scott bemerkbar macht und er sich in einen Werwolf verwandelt. Nach anfänglichen Eingewöhnungsproblemen lernt Scott die neuen Vorteile zu nutzen. Sein Team gewinnt durch ihn jedes Spiel, Pamela ist plötzlich Feuer und Flamme und sein bester Freund Styles (Jerry Levine) kümmert sich um die gut laufende Marketingmaschine. Doch der Erfolg hat auch seine Nachteile, denn während alle auf den Wolf abfahren, werden die wirklichen Freunde um Scott herum immer weniger.

Der Erfolg von „Teen Wolf“ liegt vielleicht in der einfach mal anderen Darstellung alltäglicher Teenager-Probleme. Mit Michael J. Fox hatte man zudem DEN aufstrebenden Jungstar der damaligen Zeit mit an Bord, der im gleichen Jahr mit „Zurück in die Zukunft“ endgültig in die A-Liga von Hollywood vordrang. Fox präsentiert sich auch in „Teen Wolf“ von seiner gewohnten Seite. Immer aktiv, immer ein wenig hibbelig, stets sympathisch. Mehr Identifikationspotential war nur schwer möglich, vor allem weil seine Filmfiguren gen Ende immer auf den richtigen Weg zurückfanden. Hier ist es ein wenig beachteter Durchschnittsschüler, der plötzlich die Macht der Schule in seinen Händen hält und den Boden unter den Füßen verliert. Natürlich gibt es ein Happy End, bis dahin nimmt „Teen Wolf“ aber gehörig Fahrt auf.

Die Rollen sind natürlich in bekannter Manier besetzt. Dort die schöne und reiche (Lorrie Griffin), dann der durch geknallte Freund (großartig: Jerry Levine), und natürlich die bodenständige Freundin zum Anlehnen (Susan Ursitti). Nicht zu vergessen der verständnisvolle Vater (James Hampton). Das Zusammenspiel der Figuren funktioniert, die Rollen sind klar verteilt, aber bei dem Tempo das „Teen Wolf“ vorlegt, rücken Klischees gern in den Hintergrund. Der Film nimmt sich nicht zu ernst, sondern setzt in erster Linie auf seinen haarigen Hauptdarsteller, der mit seiner neu gewonnenen Macht all das umsetzt, was man sich als Schüler wohl auch heute noch wünscht. All das macht den Film vielleicht nicht zum Klassiker, wohl aber zum kurzweiligen Vergnügen.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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