Stuka Party – Schmeiser Smasher (2014, Hammerheart Records)

stuka-party-schmeiser-smasherGrindcore mit einem Schlachtfeld zu vergleichen, scheint nur logisch. Stakkato-Drums prasseln wie Maschinengewehrsalven auf den Hörer ein und Bassläufe pflügen durch die Gehörgänge wie Panzer. Mehr als diese Zutaten braucht es bei STUKA PARTY nicht, um den Zweiten Weltkrieg zu rekapitulieren. Oder besser: Den Verlauf des Luftkriegs über England der Jahre 1940-41. Nun ist das Thema ein nicht eben leichtes und jenes mit musikalischen Mitteln aufzubereiten ein Experiment, das leicht in die Hose gehen kann.

Doch mit seinem Album „Schmeiser Smasher“ überrascht das Duo um William Blackmon (GADGET) mit Intensität und Nachhall. Dabei sorgt die thematische Fokussierung für einen willkommenen roten Faden im meist unsteten und flüchtig wirkenden Grindcore. Abseits von Schlagzeug und Bass (sowie sporadischer Gitarrenbegleitung, etwa beim starken „Black Skies Over Dover“) sind es einzig Sprachsamples und Kampfgeräusche (heulende Flugzeugmotoren, Maschinengewehrfeuer) – nicht wenige davon aus dem Film „Luftschlacht um England“ –, die den Hörer mitten in Gefechtssituationen und Bombenhagel versetzen.

Auf Vocals von Musikerseite wird konsequent verzichtet, Ausnahme sind die Shouts im kurzen „Warspite“. Erstaunlicherweise gelingt es STUKA PARTY, trotz minimalistischem Ansatz verschiedene emotionale Stadien zu vermitteln und neben der Beklemmung auch die Freude über den schlussendlichen Sieg auszudrücken. Dazu genügt im finalen „London Bridge“ der ausklingende „God Save the Queen“-Chor. Ein durchaus mutiges, überraschend vielseitiges und insgesamt erstaunlich mitreißendes Werk.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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