Strung Out – An American Paradox (2002, Fat Wreck)

strung-out-an-american-paradoxAnother Day in Paradise?

Auf den neuesten Streich, wohlgemerkt in Form eines Albums der fünf Kalifornier von STRUNG OUT, musste deren Anhängerschaft nun fast genau vier Jahre lang warten. Diese Wartezeit wurde zwar durch die im Jahre 2000 veröffentlichte „The Element of Sonic Defiance“-EP ein wenig erträglicher gemacht, doch die etwas düster geratene Scheibe vermochte im Endeffekt nicht wirklich zu überzeugen. Ende dieses Monats wird nun die vierte Platte von STRUNG OUT, wie gehabt vertrieben durch Fat Wreck unter dem Titel „An American Paradox“ auch den Weg in unsere Musikgeschäfte finden. Am Grundkonzept, soviel vorab, halten STRUNG OUT auch diesmal fest, will heißen melancholischer Punk, versetzt mit Metal-beeinflusstem Gitarrensound.

So trifft dann auch „An American Paradox“, wie schon der Vorgänger „Twisted By Design“, durch die gute Variierung des Tempos auf Fürsprache. Das liegt aber auch an der überaus gelungenen Produktion, allein die druckvollen Drums von Schlagzeuger Jordan und der mal dezente, mal hervorstechende Gesang von Frontmann Jason prägen einen überaus positiven Ersteindruck. Allerdings braucht „An American Paradox“ einige Anläufe, bis das Album in seiner Gesamtheit zündet. Dies ist vor allem der Tatsache zuzuschreiben, dass STRUNG OUT bisheriger musikalischer Bestleistung zum Trotz der Eingängigkeit und der Substanz älterer Stücke zu oft hinterherlaufen. Zwar ist auf „An American Paradox“ kein wirklicher Ausfall zu beklagen, doch der ein oder andere Song, beispielsweise „The Kids“, „Unkoil“ oder „Dig“ lassen bisweilen schon ziemlich kalt.

Auf der anderen Seite gelingt es STRUNG OUT durch die bisher überzeugendste Vermischung ihrer verschiedenen Gangarten, gepaart mit manch herausragendem Refrain (z.B. bei „Kill Your Scene“ oder „Razor Sex“), schließlich doch noch, Akzente zu setzen. Manch anderer Track allerdingsstellt mehr oder weniger aufgewärmte Kost der anderen Alben dar (u.a. „Alien Amplifier“, „Cult of the Subterranean“ oder „Lubricating the Revolution“). Alles in allem ein auf musikalischer Ebene herausragendes STRUNG OUT-Album, das auf dieser Basis aber einfach zu selten wirklich Überzeugendes leistet. Immer noch deutlich über dem Durchschnitt, kommt „An American Paradox“ letztendlich, gemessen an den Vorgängern „Twisted By Design“ und vor allem „Suburban Teenage Wasteland Blues“ nicht annähernd an diese heran. 

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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