StreetDance 3D (GB 2010)

streetdance-3dDem Tanzfilm Novitäten abverlangen zu wollen, ginge wohl eindeutig zu weit. Das auf ein Teenagerpublikum zugeschnittene Genre (siehe „Save the Last Dance“ oder „Step Up“) funktioniert nach einem simplen Regelwerk, bei dem weichgezeichneten Figuren und sozialen Unterschieden eine entscheidende Rolle zufällt. Bei „StreetDance 3D“ ist das nicht anders. Die Neuerung, der Titel verrät es, liegt in der technischen Modernisierung. Erstmals gibt es Tanzszenen auf der Leinwand in drei Dimensionen zu erleben, was den Regisseuren Max Giwa und Dania Pasquini (drehten Musikclips u.a. für Westlife) einen entscheidenden Mehrwert beschert.

Inhaltlich bleibt (fast) alles beim Alten: Die junge Britin Carly (Nichola Burley, „Donkey Punch“) lebt für den Tanz und gibt beim Break- und Streetdance alles. Ihre Klamotten sind baggy, die Moves so hip und spektakulär, dass sie und ihre Crew die nationale Meisterschaft anpeilen. Würde ihr Freund Jay (Ukweli Roach) nicht in der heißen Phase das Handtuch werfen und sie ohne Trainingshalle und Siegeswillen zurücklassen. Doch Carly steckt nicht auf und als sie Ballett-Koryphäe Helena (Charlotte Rampling, „Swimming Pool“) kennen lernt, bietet die ihr unvermittelt einen Deal an. Die Streetdancer können in den Räumen einer elitären Tanzakademie kostenlos proben – sofern sie eine Gruppe Ballettschüler in ihr Programm integrieren.

Die dünnhäutige Geschichte wird mit Humor und Tempo durchaus gekonnt überspielt. Vorhersehbarkeiten dürfen entsprechend achselzuckend zur Kenntnis genommen werden, wenn sich Jay plötzlich bei den schärfsten Konkurrenten die Glieder verrenkt und das Aufeinanderprallen der unvereinbar scheinenden impulsiven Breakdancer und streng reglementierten Balletttänzer einige Probleme aufwirft. So müssen die grundverschiedenen Figuren und Bewegungsverständnisse erst zueinander finden, ehe die Mischung zur Kreation eines völlig neuen Stils führt.

Anbei darf sich Carly noch in Ballettschüler Tomas (Richard Windsor) verlieben und dem verflossenen Jay zeigen, was wirklich in ihr steckt. Weitere Probleme ergeben sich aus der terminlichen Überschneidung von Meisterschaftsendrunde und der Aufnahmeprüfung für das Royal Ballet. Trotz dieser Klischees macht „StreetDance 3D“ Laune und hält auch zwischen den visuell beeindruckenden Tanzeinlagen durchweg bei der Stange. Um Originalitätspreise buhlen die Macher nicht, die unverbrauchten Darsteller und die Würde ausstrahlende Rampling machen das locker leichte Tanzmärchen aber zu einem kurzweiligen Vergnügen. Und das nicht zwangsläufig nur für Teenager.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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