Star Trek – Treffen der Generationen (USA 1994)

startrek7generations„I have an appointment with eternity and I don’t want to be late.“ – Soran

Irgendwann ist auch für die größten Helden die Zeit des Abschieds gekommen. Gene Roddenberrys Weltraum-Pioniere aus „Star Trek“ leisteten von 1966 bis 1991 Dienst für die planetare Föderation, bestritten 79 TV-Episoden sowie sechs Kinofilme und scharten über die Jahrzehnte zahllose Fans um sich und ihre humanistische Ideologie. Für den siebten Leinwandableger stand die ursprüngliche Besetzung nicht mehr zur Verfügung. Lediglich Captain Kirk (William Shatner), Maschinist Scotty (James Doohan) und Navigator Chekov (Walter Koenig) streiften die futuristischen Uniformen für ein letztes Gastspiel über.

Auf der Mattscheibe war längst die Ära der „Next Generation“ und ihres Anführers Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) angebrochen. Die offizielle Übergabe sollte in „Treffen der Generationen“ stattfinden, für das unter einigen logischen Querverschiebungen eine Begegnung der kühnen Raumschiffführer (mehr noch ihrer gewaltigen Egos) möglich gemacht wurde. Dafür aber wollten gut 80 Jahre überwunden werden, die zwischen dem Abgang der originären Mannschaft und ihrer Nachfolger lag. Grund genug, Kirk auf die alten Tage noch einmal als richtigen Draufgänger zu inszenieren.

Der Beginn zeigt den Jungfernflug einer neuen Enterprise, zu der neben allerhand Journalisten auch die besagten Veteranen geladen werden. Ein Notruf beendet den Staffellauf jäh und lässt Kirk zu alter Form auflaufen, als sich der eigentliche Befehlshaber des Schiffes als wenig souveräner Waschlappen entpuppt. Zur Rettung vieler wird dann der Heldentod geprobt und Draufgänger Kirk von einem Energiefeld abgesaugt. Doch lässt bereits der Untertitel vermuten, dass der resolute Haudegen lediglich in der vierten Dimension zwischengeparkt wurde. Und so öffnet sich der Vorhang für Picard und seine Crew. Vorerst.

Die bekommt es mit dem wahnsinnigen Wissenschaftler Soran (gewohnt wonnig: Malcolm McDowell, „Uhrwerk Orange“) zu tun, der um jeden Preis in den paradiesischen Nexus zurückkehren will – und dafür auch die Vernichtung ganzer Planeten (und ihrer Bewohner) in Kauf nimmt. Das sorgt für ausreichend Effektgewitter und findet dazu noch Platz für ein Gastspiel von Whoopie Goldbergs Serien-Charakter Guinan. Angestammtes Personal hingegen wird zu Randfiguren degradiert. Ob Klingone Worf (Michael Dorn), Beraterin Troi (Marina Sirtis) oder selbst Co-Commander Riker (Jonathan Frakes), sie alle müssen zugunsten ihres Captains zurückstecken.

Etwas mehr Raum (auch für humoristische Anflüge) hingegen erhalten der menschelnde Roboter Data (Brent Spiner) und Ingenieur Geordi (LeVar Burton). Regisseur David Carson („Das zehnte Königreich“) aber hat vor allem Picard ins rechte Licht zu rücken, dessen hochemotionale familiäre Ausstaffierungen jedoch arg gedehnt wirken. Überhaupt wird das nötige erzählerische Tempo immer wieder verschleppt. Irgendwann findet sich Picard im Nexus wieder, trifft dort auf Kirk und stachelt diesen zur kurzfristigen Zeitreise an, um Sorans Plan doch noch zu vereiteln. Am Ende wird dann endgültig gestorben – nur nicht allein, wie Kirk zu prophezeien pflegte. Ein solides Weltraum-Abenteuer. Mehr aber auch nicht.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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