Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart (USA 1986)

startrek4voyagehome„May fortune favor the foolish.“ – Kirk

Mit seiner feinfühligen Regie-Leistung bei „Star Trek III“ hatte sich Spock-Mime Leonard Nimoy für höhere Aufgaben empfohlen. Die Entscheidung zu seinen Gunsten, auch den vierten Kinoableger der beliebten Science-Fiction-Saga auf den Weg zu bringen, dürfte also eine denkbar leichte gewesen sein. Tatsächlich bereichert Nimoy den Stoff um eine ungewohnte Leichtfüßigkeit und holt mit komödiantischem Geschick zur Charmeoffensive aus. Dass „Zurück in die Gegenwart“ der vielleicht beliebteste Film der Reihe wurde, liegt neben dem immensen Unterhaltungswert aber vor allem am Setting.

Als nämlich (wieder einmal) eine außerirdische Sonde das Leben auf der Erde bedroht, wagt die durch Spocks Rettung in Ungnade gefallene Enterprise-Crew eine Zeitreise ins Jahr 1986. Die zerstörerische Sonde, so finden die Helden heraus, sucht den Kontakt zu Buckelwalen und reagiert sichtlich verstimmt auf das Ausbleiben einer Resonanz. Die Meeressäuger sind in der kryptischen Sternzeit von Kirk (William Shatner) und Co. aber längst ausgerottet, so dass als Rettungsanker nur der Sprung in die Vergangenheit bleibt. Eine (krude) Erklärung für den Törn in die Historie ist fix zusammengebastelt und der Clash der Kulturen nimmt seinen Lauf.

In Los Angeles wollen die Weltenretter zwei zur Auswilderung freigegebene Exemplare aus einem Tierpark stibitzen. Ein solches Unterfangen bedarf sorgfältiger Planung, weshalb jedes Besatzungsmitglied auch quasi-solidarisch Gelegenheit zum ironischen Glanz erhält. So bringt der als Alt-Hippie ausgegebene Spock beispielsweise einen lautstarken Punk in der Öffentlichkeit per vulkanischen Nackengriff zur Räson und Maschinist Scotty (James Doohan) darf bei der Materialbeschaffung zur Walbeförderung einmal mehr seinen Status als (heimlicher) Publikumsliebling untermauern.

Auch das Militär muss für relevante Beutezüge herhalten, empfiehlt sich jedoch nur beim Verhör des zwischenzeitlich geschnappten Navigators Chekov (Walter Koenig) als Hindernis. Mehr auf Trab hält da schon Meeresbiologin Gillian (Catherine Hicks, „Peggy Sue hat geheiratet“), die sich der Mission zum Wohle ihrer Schützlinge anschließt und am Ende gar in die Zukunft mitreisen darf. Zum Nachteil gerät „Star Trek IV“ seine dramaturgische Simplizität nie. Das ironische Abenteuer unterhält prächtig und weist das exakt richtige Tempo auf, um Geschichte und Figuren gleichermaßen nach vorn zu bringen. Nicht der beste Teil der Saga, definitiv aber der kurzweiligste.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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