Society 1 – Exit Through Fear (2004, Earache Records)

„Now it’s time. Show us who you… Hate“ – ‘Hate‘

Bislang machte sich der US-Underground-Schmutzbuckel Matt Zane eher einen Namen durch seine mit namhaften Rocksternchen besetzten Pornofilmchen, als seine Person durch musikalische Bewandnis auszuzeichnen. Das soll sich nun ändern. Und weil sich skandalträchtige Freaks bekanntlich prima vor den kommerziellen Karren spannen lassen, wurde im Vorfeld zum Debüt von SOCIETY 1, Zanes dreist abgekupfertem und aller Orten zusammengeklautem Tummelplatz, ein ganz und gar schröcklicher Videoclip zum passablen Opener „Nothing“ veröffentlicht.

Dieser erhitzte denn auch brav die Gemüter und ließ den Namen Matt Zane durch diverserleuts Mundräume wandern, was artig die gewünschte wie erforderliche Vorabpropagandamaschinerie in Gang brachte und zumindest eine gewisse Spannung auf den SOCIETY 1-Erstling „Exit Through Fear“ schürte. Im Angesicht des selbigen und den darauf initiierten 10 Songs stellt sich allerdings rasante Ernüchterung ein, präsentiert sich die technisch versierte Schock-Rock-Alternative mit deutlichen Industrial- und Metal-Anleihen doch als hochgradig affektiert und beliebig austauschbar. Ein bisschen FEAR FACTORY und GODSMACK hier, dort eine Prise MARYLIN MANSON und ROB ZOMBIE, dessen Dunstkreis auch die übrigen Mitglieder von SOCIETY 1 entliehen wurden, der allgegenwärtige Raubbau der Erzeugnisse differenter Künstler ist eben nur begrenzter Indikator für Eigenständigkeit und Facettenvielfalt.

So ist SOCIETY 1 einzig eine weitere Band, die schlicht auf ihr exzentrisches Frontmännlein beschränkt werden und bleiben wird. Nur sind dralle „Crazyness“ und dolle Attitüde eben nicht gleichbedeutend mit kreativer Überzeugungskraft. Letztlich ist nicht mal wieder nur alles schon mal dagewesen, sondern einmal mehr auch dutzendfach besser gemacht worden.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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