Sharktopus (USA 2010)

sharktopus„50% Shark. 50% Octopus. 100% Deadly.“ – Tagline der britischen DVD

Trash-Fans aufgemerkt: B-Film-Papst Roger Corman („Das Grauen aus der Tiefe“) beweist auch im Alter von mittlerweile 85 Jahren einen trefflichen Riecher für schundige Monster Movies. Die von ihm in Kooperation mit dem qualitätsfremden TV-Sender Syfy auf den Weg gebrachte Kuriosität „Sharktopus“ mixt mal wieder Motive von Mad Scientist- und Tier-Horror zu einem in seinen besten Momenten zwerchfellerschütternden Science-Fiction-Nonsens zusammen, der durch das verhaltene Tempo und das übliche Bad in der Klischeetonne aber beständiger(er) Unterhaltung beraubt wird.

Eric Roberts („The Dark Knight“) hat als genialer Wissenschaftler Nathan Sands (in Anlehnung an „Der Monster-Hai“, 1984) einen Hybriden aus Hai und Oktopus geschaffen. Die Kreatur, im Prinzip ein halber Hai mit hinten angeflanschten Tentakeln, soll die marine Kriegsführung revolutionieren. Kontrolliert wird das Monster, das sich mit Hilfe der Greifarme nicht nur im Wasser rasend schnell fortbewegen, sondern verblüffenderweise sogar den Landgang antreten kann, durch neueste Computertechnik und Sands Tochter Nicole (Sara Malakul Lane, „Belly of the Beast“). Aber natürlich kommt es, wie es kommen muss und der hinter der unscheinbaren Nummer S-11 verborgene Eingriff in die Natur neigt nach einem folgenschweren Unfall zum Ausbüchsen.

Die neu gewonnene Freiheit nutzt das Biest selbstverständlich vollends aus und tötet vor allem in Strandnähe jeden Komparsen, dem genug Ruhm in Aussicht gestellt wurde, wenn er sich nur artig (respektive mit zum Himmel schreiendem Overacting) von den tödlichen Tentakeln aufspießen lässt. Während Sensationsreporterin Stacy (Liv Boughn, „Dinoshark“) den Pulitzerpreis wittert, heuert Sands den jungen Söldner Andy (dreht wohl nur mit offenem Hemd: Kerem Bursin) an, um die Bestie lebend zu fangen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Und so sorgen zahlreiche Opfer und reichlich (CGI-)Blut für preiswerten Schrecken mit einer immerhin gesunden Portion Selbstironie. Aber wer könnte einen Film mit einer solch behämmerten Prämisse schon ernst nehmen?

Wenn für gewöhnlich nur begrenzte Finanzmittel für Computereffekte zur Verfügung stehen, begnügen sich die meisten Filmemacher mit Andeutungen. Nicht so Regisseur Declan O´Brien („Wrong Turn 3“), der das nicht einmal kläglich animierte Untier bei jeder sich bietenden Gelegenheit in den Mittelpunkt rückt. Das verfügt zweifelsfrei über trashigen Charme, der durch Cormans Cameo als Lustgreis am Strand zusätzlich untermauert wird. Für den echten Spaßgehalt mangelt es „Sharktopus“ trotz Roberts‘ chargierendem Routineeinsatz aber schlicht an Tempo und überzeugenden Hauptdarstellern. Mit dem richtigen Pegel ein durchaus ersprießliches Trash-Filmchen, bei Licht betrachtet jedoch wieder nur ein billiges Bad in den Klischees des Tier-Horror-Segments. Da hilft dann schlussendlich auch die humorige Note nicht weiter.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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