Shark Swarm (USA 2008)

sharkswarmWenn schon Tier-Horror, dann wenigstens richtig. Nicht mit all dem, was der Klischeebaukasten so zu bieten hat: Eine idyllische Kleinstadt, ein skrupellos die Umwelt schändender Unternehmer, ein standhafter Counterpart und die zur Rebellion ausholende Fauna. Warum nicht mal wieder Haie, die in ihrem Lebensraum endgelagerter Giftmüll auf die Barrikaden treibt? Der chemische Abfall verkrustet den Knorpelfischen die Synapsen, worauf sich diese in Rudeln zusammenrotten und den Menschen als bevorzugte Beute auf den Speiseplan wuchten.

Das könnte zumindest moderat die Zeit vertreiben, vom Hausputz abhalten oder selbigem als Geräuschkulisse im Hintergrund dienlich sein. Doch „Shark Swarm“ verschlingt bald drei Stunden Spielzeit, während denen Regisseur James A. Contner (u.a. „Buffy“) aber partout nix Neues einfallen will. Und so verpestet Armand Assante („Judge Dredd“) als Kotzbrocken Lux die Gewässer, raubt den Fischern ihre Lebensgrundlage und kauft deren Grundstücke verbilligt auf. Nebenbei brüskiert er sich als Bauherr und stellt seine Vision vom Eigenheimviertel der Zukunft vor.

Dem im Wege steht lediglich Fischer Daniel Wilder (John Schneider, „Lake Placid 2“), der sich, unterstützt von Gattin Brook (Botox schützt vor Quellung nicht: Daryl Hannah, „Kill Bill“), vor Lux´ Plänen beharrlich quer stellt. Und da Bruder Phillip (Roark Critchlow, „Hydra“) auch noch Meeresbiologe ist, den es nach der Gesellschaft der adretten Gesandten vom Umweltministerium verlangt, steht einer baldigen Aufdeckung der schändlichen Hintergründe auch nichts mehr im Wege. Mal abgesehen von der arg schleppenden Erzählweise.

Den zwar offenkundig, jedoch durchaus kompetent am Rechner entstandenen Raubfischen fallen allerhand Seefahrer und Badegäste zum Opfer – nur werden die weder vermisst noch gesucht. Würde dies Einmaleins der Klischees in gebotenen 90 Minuten abgespult, die immerhin namhaft besetzte TV-Produktion, die auch F. Murray Abraham („Der Name der Rose“) verschleißt, würde als handelsübliches Genre-Plagiat nicht weiter störend auffallen. So aber wird der Mattscheiben-Horror zur Geduldsprobe und lachhafte Drehbuchspitzen (Sprüche wie „Der Ozean ist so was wie ein Freund von mir“ sind keine Seltenheit) zu Wegmarken des Scheiterns. Wenn schon Tier-Horror, dann bitte nicht so!

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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