Scary Movie 3 (USA 2003)

scary-movie-3Was waren das noch für unschuldige Zeiten, als das Regiegespann Zucker/Abrahams/Zucker Kalauerbombardements des Kalibers „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“, „Top Secret“ oder „Die nackte Kanone“ auf die schutzlose Menschheit entsandte? Obendrein machten sie den bis dato fast unbekannten Mimen Leslie Nielsen über Nacht zum Kultstar. Nach der Aufsplittung des Trios Anfang der Neunziger führte erst Jim Abrahams den Geist mit den beiden „Hot Shots“-Filmen fort, ehe die Wayans-Sippschaft den Stilismus von ZAZ mit dem Überraschungserfolg „Scary Movie“ endgültig beerbte. Wenn auch unterhalb der sprichwörtlichen Gürtellinie.

Nun persifliert David Zucker wieder höchstselbst allseits bekannte Blockbuster der vergangenen Saison, darunter „Signs“, „Matrix Reloaded“, „The Others“, „8 Mile“ und „The Ring“ – als Regisseur des dritten Teils der „Scary Movie“-Reihe. Dabei schickt er Darsteller wie Anna Faris („Lost in Translation“), Anthony Anderson („Kangaroo Jack“), Charlie Sheen („Wall Street“), Peter Boyle („Taxi Driver“), Jeremy Piven („Old School“), den obligatorischen Leslie Nielsen (als trotteligen US-Präsidenten) sowie die Superblondinen Jenny McCarthy und Pamela Anderson ins Gefecht mit Kornkreisen, einem todbringenden Video, überambitionierten Rappern und feisten Aliens.

Dabei übertrifft er bei wohlgemerkt heruntergeschraubtem Fäkalwitzanteil den in jeder Hinsicht enttäuschenden zweiten Aufguss der Reihe um Längen. Originalität bleibt zwar erneut bestenfalls sporadischer Reisebegleiter, doch feuern zumindest eine Handvoll Gags zündende Lachsalven ins Zwerchfellzentralmassiv des Zuschauers ab. Fast scheint es, als wolle David Zucker ein Potpourri der besten ZAZ-Lachnummern vorführen und der ohnehin durchstartenden Retrowelle seinen ureigenen Stempel aufdrücken. Dass zu viele Köche bekanntermaßen den Brei verderben, zeigt sich allerdings auch am Beispiel von „Scary Movie 3“, erscheint die Verpflichtung von gleich neun Drehbuchautoren doch dezent übertrieben.

Zahlreiche Zoten ziehen sich ohne rechten Biss zäh in die Länge und lassen die Gaga-Gala oftmals allzu sehr abflachen und rauben der mitunter mühseligen Slapstick-Maschinerie obendrein das erforderliche Tempo. Dem Publikum waren qualitative Durchhänger auch in diesem Falle wieder völlig schnurz, spielte der Film doch allein in den USA knapp 110 Millionen Dollar ein. So ist das zweite Sequel der beliebten Horrorparodie nicht das schlechteste, obschon selbiges nicht über den Tellerrand einer Handvoll treffsicherer Gags und einigen wenigen stimmigen Absurditäten hinausragt.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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