Früh offenbarten SAMIAM Talente, die sie von anderen Bands unterscheiden sollte. Ihr selbstbetiteltes, noch deutlich Punk-beeinflusstes Debütalbum aus dem Jahre 1990 markierte den ersten Referenzpunkt eines bewegten Werdegangs. Mit späteren Veröffentlichungen kaum vergleichbar, fällt jedoch schon hier das Streben nach Passagen melodiöser Ausgeglichenheit ins Gewicht. Das hohe Tempo wird immer wieder von ruhigen Gitarrenlinien gedrosselt, die das in Zukunft so hoch gelobte Gespür für emotional berührende Übergänge quasi vorwegnehmen.
Sänger Jason Beebout beschränkt sich weitgehend auf energisch rauen Gesang und belässt die Qualitäten des gequälten Optimisten weitgehend im Verborgenen. Produktionstechnisch auf der adäquaten Höhe einer Band, der kürzlich der Ausbruch aus der heimischen Garage gelang, bleibt der Sound ein nebulöses Gemisch viel versprechender Ansätze. Erste Hits konnten SAMIAM mit „Home Sweet Home“ und „The Bridge“ verbuchen. Nur die wiederkehrenden Breaks legte das Gespann erst mit dem zwei Jahre später eingespielten Drittwerk „Billy“ ab. Was heute als klassischer Indie-Punk durchgeht, bedeutete für den Fünfer aus Berkeley den Start in eine stilbildende Zukunft. Ein beachtlicher Grundstein, für Fans ein Muss.
Wertung: 
(7 / 10)