Run, Fatboy, Run (GB 2007)

run-fatboy-run„I went for a bit of a run this morning and I think I’ve got a bit of a… rash…“ – Dennis

Simon Pegg reift allmählich zum Vorzeigebriten heran. OK, er verfügt weder über das Charisma noch den Charme eines Michael Caine und bleibt als Schauspieler auf den Typ des sympathischen Underdogs fixiert. Der breiten Masse allerdings bietet er die Möglichkeit der Identifikation. Ein Vorzeigebrite also für den „Kleinen Mann“, für den, der sich in die alltäglichen Slackerprobleme des brillanten TV-Formats „Spaced“ oder dem Liebesleid der romantischen Zombie-Komödie „Shaun of the Dead“ hineinversetzen kann. An ihn richtet sich auch „Run, Fatboy, Run“, in dem Pegg adulte Reife über die Teilnahme an einem Marathon beweisen will.

Am Drehbuch zu dem konventionellen Spaß schrieb er (wie so oft) mit. Regie führte „Friends“-Star David Schwimmer, der mit Pegg in „Big Nothing“ die Hauptrolle spielte. Mit von der Partie ist auch der hierzulande wenig bekannte Dylan Moran, seines Zeichens begnadeter Bühnenkomiker und kreativer Kopf hinter der urkomischen Fernsehserie „Black Books“. Als bester Freund Gordon obliegt ihm die moralische Unterstützung von Dennis (Pegg), der entgegen des Titels zwar nicht fett, jedoch sichtlich außer Form geraten ist. Dabei zeigt bereits der Auftakt wie gut er rennen kann, als er seine schwangere Verlobte Libby (Thandie Newton, „Mission: Impossible 2“) am Traualtar stehen lässt.

Fünf Jahre später versucht der notorische Verlierer seiner Ex zu beweisen, dass mehr in ihm steckt als der feige Bräutigam – oder der chronisch unterbezahlte Wachmann eines Dessous-Geschäfts. Auslöser ist Libbys neuer Freund Whit (Hank Azaria, „Grosse Point Blank“), ein amerikanischer Börsenyuppie mit Laufleidenschaft. Er nimmt an einem Wohltätigkeitsmarathon teil, zu dem sich plötzlich auch der eifersüchtige Dennis berufen fühlt. Mit Gordon, der als Glücksspieler selbstredend auf den Ausgang des Rennens gewettet hat, und seinem indischen Vermieter Mr. Goshdashdidar (Harish Patel, „Pyar mein Twist“) nimmt Dennis die Herausforderung an.

Natürlich orientiert sich der vorhersehbare Ablauf über zwischenzeitliche Hochs und anhaltende Tiefs an typischen Hollywood-Komödien. Der harmlose Ulk ist dabei aber so unbefangen und witzig, dass weder der formelhafte Ablauf noch das aufdringliche Product Placement den Spaß trüben könnten. Das Happy End fällt mit möglichst wenig Zuckerguss angenehm bodenständig aus. Und weil auch die Figuren mit ihren liebenswerten Macken vereinzelte Ekelwitze noch spaßig gestalten, ist Schwimmers günstig produzierte Posse ein gestandenes Vergnügen. Kein Training gegen Übergewicht, wohl aber für die Lachmuskeln.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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