Resurrection – Die Auferstehung (USA 1999)

resurrectionlambertMit dem stilbildenden Klassiker „Sieben“ (1995) veränderte sich die Stilistik des Thrillers nachhaltig. Plötzlich trieben Serienkiller in finsteren urbanen Abgründen ihr Unwesen und wurden von Polizisten gejagt, deren innere Zerrissenheit zusätzlich auf die beklemmende Düsternis abfärbte. Auch tristes Grau und Regenwetter, die Tage in einen beständigen Dämmerzustand versetzend, machten die allgegenwärtige Verkommenheit für den Zuschauer jederzeit greifbar. Wie gewohnt ließen die Epigonen nicht lange auf sich warten. Eine davon lieferte Regisseur Russell Mulcahy vor der Jahrtausendwende mit „Resurrection“ ab.

Die Hauptrolle bekleidet Christopher Lambert, der mit Mulcahy bereits beim Fantasy-Kultfilm „Highlander“ sowie dessen erster Fortsetzung zusammengearbeitet hatte. Einen ähnlich durchschlagenden Erfolg landeten die beiden mit dem soliden Fincher-Klon jedoch nicht. Geschuldet bleibt das vorrangig mangelndem Ideenreichtum und schablonenhaften Figuren. Zu diesen zählt auch Lamberts Chicagoer Polizist John Prudhomme, der sich nach dem tragischen Unfalltod des Sohnes in ein Schneckenhaus aus Trauer und Schuldgefühlen zurückzog.

Darunter leidet nicht allein Gattin Sara (Barbara Tyson, „Final Destination“), sondern auch das Verhältnis zu den Kollegen. Als sein einziger Freund verbleibt Partner Hollinsworth (Leland Orser, „Der Knochenjäger“), mit dem John bald in einen regelrechten Alptraum gerät. Denn im Stadtgebiet werden mehrere Leichen mit abgetrennten Gliedmaßen und ins Fleisch gekerbten römischen Ziffern gefunden. Für die Ermittler steht bald fest, dass der ebenso clevere wie wahnsinnige Täter pünktlich zum Osterfest die Auferstehung Jesus Christus zelebrieren will – mit einem aus Teilen seiner Opfer zusammengebastelten Heiland.

Die Suche nach dem Schuldigen, die weder John (psychisch) noch Hollinsworth (physisch) unversehrt lässt, entwickelt sich mehr und mehr zum persönlichen Duell zwischen Cop und Killer. Der ehemalige Videoclip-Regisseur Mulcahy inszeniert die durchaus spannende Mörderhatz visuell ansprechend, mit Blutschocks, Regenschauern und Gegenlicht. Schauspielerisch bleibt der Film ordentlich, was manch banalen Dialog aufwiegt. Zwar ist das Ende fast klischeetriefend zuversichtlich geraten und der Ablauf der Story nach scheinbarer Verhaftung des Täters nur allzu vorhersehbar, passabel geklaut ist aber auch hier wieder besser als schlecht erfunden.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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