Reflux – The Illusion of Democracy (2004/2005, Prosthetic Records/Metal Blade Records)

Mit der Kraft einer Dampflok rollen REFLUX das Feld des Hardcore von hinten auf. Die noch junge Bad aus Washington D.C. begnügt sich nicht mit den üblichen Zutaten, sondern prescht in einem progressiven Donnerhall nach vorn. Hardcore paart sich wahlweise mit Metal verschiedener Stilrichtungen und spart selbst rockige Parts nicht aus, bei denen die wütend herausgeschrieenen Vocals ihren Weg in melodische Gefilde finden. Von Screamo, Emo-Hardcore oder Metal-Core nebst trendgemäßer Attitüde sind REFLUX trotzdem weit entfernt.

Die Instrumentalisierung ist brutal, gezeichnet von überfallartigen Vorstößen und vertrackten Soundgebilden. Die Struktur der elf Tracks erweist sich als komplexer Abgrund, „The Illusion of Democracy“ bedient mehr den Kopf als den Bauch. Davon künden auch die harten politischen Statements der guten Texte. Bei aller Abwechslung verlieren REFLUX den roten Faden zu keiner Zeit aus den Augen, finden nach jeder Abzweigung wieder auf den Hauptpfad ihrer Musik zurück. Abseits des ins Leere auslaufenden Metal-Cores wagen REFLUX den Schritt nach vorn und überbrücken ausgediente Elemente mit individueller Schaffenskraft. Mit Chaos zum Erfolg heißt die Devise, „The Illusion of Democracy“ ist ihr Soundtrack.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

 

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