Red Water (USA 2003)

redwaterDas Grauen hält Einzug in die idyllische Küstenregion Louisianas, als im Zuge einer kontrollierten Sprengung ein Bullenhai in die abseits des Meeres gelegenen Gewässer gerät. Dummerweise liegt in eben jenen die beträchtliche Beute eines Gangstercoups versteckt. Als sich drei Verbrecher – darunter Anti-Akteur und Gangster-Rapper Coolio („Leprechaun in the Hood“) – und Involvierte eines Vorhabens zur Erschließung natürlicher Energieressourcen in die Quere geraten, müssen die abgestandenen Schauspieltalente Lou Diamond Phillips („The Big Hit“) und Kristy Swanson („Big Daddy“) zwangsweise ins Jagdrevier des gefräßigen Hais eintauchen. Verlustierte Glieder und Leben sind da vorprogrammiert.

Gestraffte Körper, sonniges Klima und seichte Reggaeklänge lassen „Red Water“ wie einen typischen Abklatsch von Spielbergs „Der Weisse Hai“ beginnen. Zwischen der redseligen Problembewältigung der Hauptfiguren entwickelt sich der fürs US-Kabelfernsehen produzierte Film allerdings rasch in Richtung des ähnlich gearteten Streifens „Killer Fish“ (1978), in dem „Sechs Millionen Dollar Mann“-Lee Majors seine liebe Müh mit Ganoven, blutgeilen Piranhas und einer Springflut hatte. Dem von Charles Robert Carner („Höllenjagd nach San Francisco“) behäbig inszenierten Mix aus Thriller und Hai-Horror fehlt im Gegensatz zu umtriebigeren Artgenossen das richtige Timing und der rechte Biss – weshalb sein „Red Water“ auch keine Kaulquappe hinter dem Schilfrohr hervor lockt.

Solide agierende Darsteller – ausgenommen Glubschauge Coolio – treiben durch eine wirre Story, die den Unterhaltungswert der amtlichen Umsetzung erbaulich geringfügig untergräbt. Denn trotz akuter Vorhersehbarkeit und durchschnittlicher Effekte ist der seichte TV-Thriller nicht unspannend geraten. Da stört wenig, dass der streunende Raubfisch vornehmlich als Träger des konfusen Krimi-Plots missbraucht wird. Das der Bullenhai als für den Menschen gefährlicher Meeresräuber tatsächlich in der Lage ist in Süßwasser zu überleben macht „Red Water“ nicht minder unrealistisch, zeigt aber zumindest die ambitionierte Auseinandersetzung des Films mit der Spezies Hai. Für Freunde gepflegter B-Unterhaltung ist der Streifen ein bekömmlicher Zwischenhappen. Wer aber aufgrund des Titels ein Blutbad par excellénce erwartet sollte seine Hoffungen besser auf Normalmaß stutzen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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