Rawside – Outlaw (2004, Earth AD/Soulfood)

„Tattooed skin, the letters show – Fuck you all, punks not dead – No future, no hope, Fuck no way out!“ – ‚Outlaw‘

Mit „Outlaw“ veröffentlicht eines der namhaftesten deutschen Geschwader in Sachen politisch motiviertem Hardcore nach vierjähriger Abstinenz sein neuestes Album. Nach bewährtem wie allzu oft erlebtem Muster begeht das Coburger Quintett RAWSIDE die 14 Songs ihres Reunion-Debüts mit viel Tempo und wenigen Akkorden. Im Vordergrund steht, bester MIOZÄN-Tradition verpflichtet, die Aussage hinter der schroffen Musik. Im Wechselbad aus deutschen und englischen Texten wird rigoros mit Kapitalismus, sozialer Egozentrik und weltpolitischen Kriegstreibereien abgerechnet, mit Parolen und Pathos unmissverständlich Stellung bezogen.

Das Ergebnis ist wutschnaubender Hardcore-Punk in archetypischem Dunstkreis rotierender Schlagwortargumentation. Zwischen konsequenter „Fuck You All“-Mentalität und politischem Aufbegehren finden RAWSIDE noch die Zeit, NEW MODEL ARMYs „The Hunt“ für ihre künstlerischen Zwecke umzufunktionieren. Novitäten offerieren RAWSIDE erwartungsgemäß keine, doch köchelt der Vierer sein gefälliges Süppchen in bewährter Manier über der offenen Flamme des Protests. Sicherlich kein Muss, werden Freunde derlei Ausrichtung ein üppig staffiertes Büffet bekannter Ingredienzien vorfinden, welches den Vorgaben des Genres mehr als gerecht wird.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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