R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. (USA 2013)

red2„If there’s one thing I know, it’s women and covert operations.“ – Marvin

Der Rentneraufstand geht in die zweite Runde. Und die Ruheständler mit Agentenvergangenheit erweisen sich als schießfreudiger denn je. Zum Auftakt sieht es danach jedoch noch nicht aus. Denn Frank (Action-Altstar Bruce Willis, „Last Boy Scout“) hat sich mit Lebensgefährtin Sarah (Mary-Louise Parker, „Weeds“) ins Spießerleben zurückgezogen. Für ihn ein fast überzogener Schritt Richtung Normalität, für sie dröge Verleugnung naturgegebener Abenteuerlust. Aber das ändert sich schlagartig, als sie im Baumarkt von Marvin (überdreht: John Malkovich, „Burn After Reading“) aufgesucht werden, der Frank vor einer drohenden Gefahr zu warnen versucht.

Für die Überzeugungsarbeit muss Marvin allerdings erst den eigenen Tod vortäuschen und Frank im Kampf gegen CIA-Henker Horton (Neal McDonough, „Captain America“) beistehen. Hintergrund ist das Projekt „Nightshade“, das während des Kalten Krieges die Platzierung einer Bombe im Herzen der Sowjetunion vorsah. Auf einem durch Wikileaks (!) publik gemachten Geheimdokument tauchen die Namen von Marvin und Frank auf, was die beiden rasch unter Terrorismusverdacht stellt und auf die Fahndungslisten sämtlicher internationaler Geheimdienste katapultiert. Selbst ihre alte Gefährtin, die MI6-Seniorin Victoria (Helen Mirren, „The Queen“), wird beauftragt, sie auszuschalten.

In Paris treffen sie auf Franks alte Liebe, die russische Spionin Katja (Catherine Zeta-Jones, „Chicago“). Mit ihr stellen sie dem scheuen Weinliebhaber The Frog (David Thewlis, „London Boulevard“) nach, ein wandelndes Lexikon in Sachen geheimdienstlicher Missionen. Horton ist ihnen aber ebenso dicht auf den Fersen, wie Auftragskiller Bai (Byung-hun Lee, „I Saw the Devil“). Mit Hilfe Victorias steht in London die Befreiung des mental angestaubten Bailey (Anthony Hopkins, „Hitchcock“) aus einer Psychiatrie an. Als geistiger Kopf hinter Nightshade soll er sie in Moskau zu besagter Bombe führen. Beinahe zu spät dünkt es Frank, dass ein falsches Spiel mit ihm und seinen Gefährten getrieben wird.

Was soll man über einen Film sagen, dessen Hauptanliegen es ist, durchs Über-die-Stränge-schlagen namhafter Hollywood-Stars locker die Zeit zu vertreiben? Natürlich könnte man entgegenhalten, dass der Plot kaum mehr ist als eine actionreiche Aneinanderreihung lose zusammenhängender Erzählschnipsel. Oder in die Waagschale werfen, dass der Dialogwitz samt konstruierter Konflikte zwar bemüht ist, insgesamt aber doch recht konventionell und handzahm erscheint. Man könnte sich aber auch einfach zurücklehnen und die überspitzt gewaltreiche (anbei jedoch völlig unblutige) Comic-Verfilmung mit ihren skurrilen Typen nehmen, wie sie gemeint ist. Lange nach wirkt „R.E.D. 2“ zwar nicht, als flüchtige Berieselung mit exzentrischem Malkovich und selbstironischem Willis funktioniert der von Dean Parisot („Galaxy Quest“) gedrehte Film aber durchaus prächtig.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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