Puppet Masters (USA 1994)

puppetmasterssutherlandAußerirdische Invasionen beginnen meist in der amerikanischen Provinz. So auch in „Puppet Masters“, fürs Kino aufbereitet nach Robert Heinlein, der auch die Romanvorlage zu „Starship Troopers“ schrieb. Regisseur Stuart Orme („Die vergessene Welt“) machte daraus einen Science-Fiction-Thriller im Stile der Paranoia-Filme der Fünfziger. Deren bekanntester ist Don Siegels „Die Dämonischen“ (1956), der denn auch reichhaltig zitiert wird. Darunter aber, schließlich entstand der Nachzügler in den neunziger Jahren, mischt sich Erdenrettung der martialischen Art. Und bei der muss es, „Independence Day“ sei Dank, zünftig krachen.

Das Budget ließ keine Zerstörungsorgie á la Emmerich zu, genügte aber für reichlich Budenzauber mit ansehnlichen Tricks. Die sind um eine Begegnung der dritten Art in einer Kleinstadt in Iowa gestreut, wo es kurz nach Einschlag eines Meteoriten an die Vereinnahmung neugieriger Bewohner geht. Selbstredend ruft solches Gebaren den Staatsschutz auf den Plan, was als Touristen getarnte Ermittler zur Begutachtung ins Feld entsendet. Unter denen findet sich der erprobte Donald Sutherland („Die Körperfresser kommen“) nebst Filmsohn Eric Thal („Down“).

Zur Sondierung der misslichen Lage genügt bereits, dass männliche Personen im Zielgebiet nicht in den Ausschnitt der Kollegin Julie Warner („Flatliners“) stieren wollen. Also macht man Bekanntschaft mit den parasitären Invasoren, die aussehen wie Flugrochen und über ähnliche Manieren verfügen. Sie kontrollieren die befallenen Menschen durch Ankoppelung ans Hirn und steuern sie im Stile eines Puppenspielers. Bald ist auch der erste Regierungsagent infiziert, was zum Wettlauf mit der Zeit führt, schließlich ist der Präsident noch die verlockendste Beute. Und vom Quell der Brut fehlt bis dato noch jede Spur.

Reichlich vorhersehbar, aber mit gehörigem Tempo spult Orme die oft bediente Thematik der soziale Gefüge unterwandernden Aliens ab. Schauspielerisch bleibt das ohne besondere Höhepunkte, verfügt aber über einen erfreulichen Mangel an Füllszenen. Nebendarsteller wie Keith David („Pitch Black“), Will Patton („Armageddon“) und Yaphet Kotto („Running Man“) runden den Cast ab. Entgegen aller offensichtlichen (dramaturgischen) Unzulänglichkeiten geraten die „Puppet Masters“ nicht ins Straucheln, sondern garantieren gediegene Dutzendware mit achtbarem Unterhaltungswert. Mehr darf von solch einem Film eigentlich nicht verlangt werden.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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