Prom Night II – Mary Lou (CDN 1987)

promnight2Obwohl „Prom Night“ nur ein Teen-Slasher von der Stange blieb, behielt der Abschlussballhorror seinen Reiz. Also wurde sieben Jahre später nachgelegt und mit verändertem Plotkonzept ein Revenge-Grusler offeriert, der sich in Machart und Erzählung der „Nightmare on Elm Street“-Reihe nähert, insbesondere des von körperlicher Besessenheit geprägten zweiten Teils. Originell ist das wahrlich nicht, erhält seine Daseinsberechtigung aber durch gute Tricks und ein Mindestmaß an Einfallsreichtum.

1957 wird die frischgebackene Ballkönigin und lebensfrohe Schulschlampe Mary Lou (Lisa Schrage, „Food of the Gods II“) von ihrem eifersüchtigen Freund Billy getötet, als die zum Scherz gezündete Stinkbombe ihr Kleid entfacht und sie verbrennt. 30 Jahre später kehrt sie zurück und trachtet dem mittlerweile zum Direx aufgestiegenen Billy, jetzt gespielt von Routinier Michael Ironside („Total Recall“), nach dem Leben. Dessen Sohn bandelt mit der hübschen Vicky (Wendy Lyon, „TekWar“) an, die schon bald von grauenhaften Visionen heimgesucht wird. Doch dabei bleibt es nicht.

In Sachen Unterhaltungswert übertrifft die Quasi-Fortsetzung den mauen Vorgänger frühzeitig. Regisseur Bruce Pittman („Mad Killer“) versteht sich auf stimmungsvolle Bilder, die der mauen Story schnell das Wasser abgraben. Denn natürlich ergreift Mary Lous Geist Besitz von Vicky. Auf der Strecke bleiben fortan all diejenigen, die sich ihren Plänen in den Weg stellen. Darunter fällt auch ein früherer Verehrer Mary Lous, der zum Priester gewordene Cooper (Richard Monette, „Manhattan Connection“). Dabei versuchte der doch bloß, Billy von der drohenden Gefahr zu überzeugen.

„Prom Night II – Mary Lou“ gibt sich anspielungsreich, wenn die meisten Figuren Nachnamen berühmter Horror-Regisseure tragen. Im Finale wird natürlich wieder zum Abschlussball geladen, was der zusehends gereizt wirkenden Vicky/Mary Lou sichtlich zu Kopfe steigt. Dabei entlädt sich ihr voller Zorn auf die Gäste, insbesondere Billy und Sohnemann Craig. Es bleibt ein passables Schauermärchen mit nackter Haut, ein paar netten Ideen und gelungenen Effekten. Wenn schon nicht für einen restlos überzeugenden Film, genügt das zumindest für einen atmosphärischen Blick in alte Zeiten.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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