Police Academy 3 – Und keiner kann sie bremsen (USA 1986)

policeacademy3„Willst du, dass ich wieder einen Wutanfall kriege? Bei meinem letzten Wutanfall ist der schöne Pfeifenständer aus Backpflaumen kaputtgegangen.“ – Fackler

Ein munteres Original, eine maue Fortsetzung – und was nun? Die „Police Academy“-Reihe machte im dritten Teil bei weitem nicht alles, aber doch merklich mehr richtig als beim direkten Vorläufer. Anstatt die Chaos-Cops um Spitzbube Mahoney (Steve Guttenberg, „Noch drei Männer, noch ein Baby“) weiter im aktiven Dienst Unheil stiften zu lassen, werden sie kurzerhand selbst zu Ausbildern gemacht. Der wieder von Jerry Paris („Wie klaut man ein Gemälde?“) gedrehte Ulk verlässt sich voll auf das Erfolgsrezept des Erstlings, was Neuerungen kategorisch ausspart, die offensichtlichsten Mängel aber durch Tempo kaschiert.

Novitäten braucht das Beste der insgesamt sechs Sequels nicht. Es genügt bereits, die Deppentruppe des schusseligen Kommandanten Lassard (George Gaynes, „Tootsie“) in den Kampf der Akademien gegen die gedrillte Elite des ebenfalls zum Kommandanten berufenen Mauser (Art Metrano, „Toys“) ziehen zu lassen. Aufgrund von Sparmaßnahmen nämlich soll eine der beiden Ausbildungsstätten geschlossen werden. Militärische Disziplin trifft bald auf heilloses Chaos, gefördert durch Mausers intrigante Bestrebungen, die Konkurrenz in Verruf zu bringen. Doch er hat nicht mit Mahoney und seinen pfiffigen Kumpanen gerechnet.

Der Film verfügt über eine ansehnliche Gagdichte, wobei die deutsche Synchronisation wieder manch derben Ausreißer gegen Minderheiten auf der Pfanne hat. Dennoch funktionieren einige Witze trotz Wiederholung nicht als bloße Kopie, sondern durch den veränderten Rahmen als Ergänzung der Vorgeschichte. Deren Wurzeln reichen tief, seien es durch die nun umgekehrten Verhältnisse bei Unglücksrabe Fackler (Bruce Mahler, „Der Sturm“) und seiner Frau oder das diesmal für Mauser arbeitende Schinderduo Copeland (Scott Thompson, „Clockstoppers“) und Blanks (Brant von Hoffman, „Dudley Do-Right“).

Neben Mauser und seinem persönlichen Arschkriecher Proctor (Lance Kinsey, „Ein ganz normaler Held“) gibt es auch ein Wiedersehen mit Ex- Bandenführer Zed (Bob Goldthwait, „Blow“) und Spießer Sweetchuck (Tim Kazurinsky, „Heiß auf Trab“). Die werden prompt zu Stubenkameraden und geben eine hysterische Parodie des berühmten Duschmords aus Hitchcocks „Psycho“ zum Besten. „Police Academy 3 – Und keiner kann sie bremsen“ amüsiert mit der Unbekümmertheit des ersten Teils, wobei selbstredend nicht jede dem Slapstick zugewandte Lachnummer zündet. Eine im Grunde durchschnittliche Komödie, die innerhalb ihrer Reihe aber aus dem niederen Standard hervorsticht.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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