Polar Bear Club – Live at the Montage (2012, Bridge Nine Records)

polar-bear-club-live-at-the-montageEs ist immer dasselbe mit Live-Alben. Entweder werden sie als Vorboten eines anstehenden Labelwechsels interpretiert oder bleiben schlicht Futter für die `Die Hard´-Fanfraktion. Auch das erste vor Publikum aufgenommene Output der US-Indie-Punks POLAR BEAR CLUB zählt eher zu zweitgenannter Kategorie. Will heißen, Pflichtprogramm ist die neun Tracks starke Scheibe nicht. Allerdings auch nicht simpler Dienst nach Vorschrift – denn dafür ist der Ansatz zu speziell.

Geboten wird ein Akustik-Set, bei dem Sänger Jimmy Stadt Songs aus dem Refugium der Band neu interpretiert. Aufgenommen wurde die Show im Juli 2011, also noch vor Veröffentlichung des dritten Studioalbums „Clash Battle Guilt Pride“, im Montage Theatre zu Rochester, der Heimatstadt von POLAR BEAR CLUB im Staate New York. Der intime Rahmen des Auftritts bleibt auf „Live at the Montage“ stetig spürbar. Stadt redet und scherzt während des atmosphärischen Gigs mit dem Publikum und trägt einige bekannte sowie einzelne (zu diesem Zeitpunkt) neue Songs vor (u.a. „Burned Out in a Jar“, „Living Saints“, „Religion on the Radio“, „Light of Local Eyes“).

Abgerundet wird das Set durch Coverversionen von „Left and Leaving“ (WEAKERTHANS) und „At Your Funeral“ (SAVES THE DAY). Dass diese bei den Zuhörern auf fast größeres Wohlwollen stoßen als die Beiträge von POLAR BEAR CLUB, machen die Platte sympathisch. Denn es zeigt, dass es nicht um vordergründige Profilierung geht, sondern einfach um die Liebe zur Musik – und dem Wunsch, diese mit anderen zu teilen. Von daher bleibt der Gesamteindruck durchweg positiv. Doch bedeutet das selbstredend nicht, dass man sich „Live at the Montage“ zwingend zulegen müsste.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

 

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