Polar Bear Club – Chasing Hamburg (2009, Bridge Nine Records)

polar-bear-club-chasing-hamburgPlötzlich ging alles ganz schnell: Die Wiederveröffentlichung ihres Albumdebüts „Sometimes Things Just Disappear“ über Bridge 9 bescherte POLAR BEAR CLUB 2008 einen fast schon schwindelerregenden Schub. Spätestens mit der Support-Tour für die glorreichen GASLIGHT ANTHEM im Frühjahr 2009 stand in Stein gemeißelt, dass die junge Band aus Syracuse, New York, zu den heißesten Entdeckungen der letzten Jahre zählt. Mit angenehm schnoddriger Gainesville-Kante und mitreißenden, seit den GET UP KIDS nur selten unpeinlicher arrangierten Abstechern in den Bereich des Emo-Core, wussten sie vom Fleck weg zu begeistern. Doch wie würde es weitergehen? Die Antwort gibt „Chasing Hamburg“, der nebulös titulierte Nachfolger.

Ernsthafte Sorgen musste man sich um das ersehnte Zweitwerk eigentlich keine machen. Dass POLAR BEAR CLUB die Erwartungen aber derart souverän erfüllen, flößt dennoch großen Respekt ein. Statt die von klarem Gesang getragenen Passagen auszubauen und sich einem breiteren Publikumskreis zu öffnen, nöhlt Frontmann Jimmy Stadt in bester HOT WATER MUSIC-Tradition beinahe über die volle Distanz. Selbst die Fallhöhe der poppigen Ballade „Drifting Thing“ überstehen die Jungs so unbeschadet wie kitschfrei. Den Rest erledigen hochmelodische, stets ihres rauen Untertons belassene Hits wie „Boxes“ oder „The Old Fisher Burial Ground“. Musikalisch vielseitig und beeindruckend leichtfüßig instrumentiert, verabschieden sich die sympathischen Amis vom Status des Geheimtipps und setzen zu einem hoffentlich lang anhaltenden Höhenflug an. Eine schlicht umwerfende Platte.

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

 

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