Plattfuß in Afrika (I/D 1978)

plattfussinafrika„Ist das Leidenschaft oder Asthma?“ – Rizzo

Wo Kommissar Rizzo hinlangt, wächst kein Gras mehr. In „Plattfuß in Afrika“ stellt er dies gleich zum Auftakt unter Beweis, wenn er als Busfahrer getarnt eine Diebesbande zur Strecke bringt. Die schlagenden Argumente hat er auf seiner Seite und bekommt von einem begeisternden vorbeifahrenden Kutscher sogar die Eignung für politische Ämter attestiert. Den beiden ersten Teilen entsprechend geht es anfangs grober zu als in typischen Bud Spencer-Vehikeln. Zugeschlagen wird nicht bloß zum Spaß und auch das sich ausbreitende Problem von Drogen auf Neapels Straßen wird wieder aufgegriffen.

Den Vorgängern kann die wiederum von Steno („Das Syndikat“) inszenierte Krimi-Komödie aber nicht das Wasser reichen. Denn nach dem ruppigen Auftakt versinkt der Film zusehends in der Belanglosigkeit. Der Anruf eines Kollegen vom Diamantentransportschutz weckt Rizzos Aufmerksamkeit. Neben Edelsteinen sollen einflussreiche Hintermänner nämlich auch im großen Stile Rauschgift nach Italien schmuggeln. Am Hafen jedoch wird der schwarze Informant vor Rizzos Augen erschossen. Bei sich trägt der Tote einen Brief von Rizzos altem Polizeipartner Caputo (Enzo Cannavale, „Die Bumsköpfe“), der sich in Johannesburg eine neue Existenz aufgebaut hat.

Schnurstracks reist Rizzo nach Afrika, wo er neben Caputo, der sich als Laufbursche des Unternehmers Smollet (Joe Stewardson, „City of Blood“) verdingt, auch den kleinen Bodo (Baldwyn Dakile) trifft. Der nimmersatte Bengel ist der Sohn des in Neapel ermordeten Informanten. Rizzo nimmt sich seiner an und sticht schnell in ein Wespennest. Fortan muss er sich diverser Mordversuche erwehren und auf dem Weg zu den Drahtziehern eines kriminellen Konglomerats, bei dem Wildtierhandel, Diamantenraub und Drogenschmuggel eng verzahnt sind, die Fäuste fliegen lassen.

Mit kernigen Sprüchen („Schmutzfink, dir hau ich die Kanne blank.“) und der gewohnt schmissigen Musik von Guido und Maurizio De Angelis (schrieben auch die Soundtracks zu „Banana Joe“ und „Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel“) macht der dritte Einsatz für Kommissar Rizzo Laune. Spencer gibt sich spielfreudig und legt mit gewohnt rauem Charme auch mal eine flotte Sohle aufs Parkett. Nach temporeichem Auftakt verstrickt sich Steno aber in Zoten und Klamauk. Zwar sorgen die exotischen Schauplätze wieder für Abwechslung, an die besseren ersten „Plattfuß“-Filme reicht dieser jedoch nicht heran.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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