Plattfuß am Nil (I 1980)

plattfussamnilEinmal Afrika genügte nicht. Im vierten und letzten Teil der „Plattfuß“-Reihe verschlägt es Prügel-Cop Rizzo neuerlich auf den Schwarzen Kontinent, wo er verbrecherisches Gesindel mit eisernen Fäusten das Fürchten lehrt. Mühten sich die Vorgänger mit Drogenschmugglern und Mafiaschergen noch um einen sozialen Bezug, driftet Regisseur Steno („Bonny und Clyde auf Italienisch“) zum halbgaren Abschluss in albernen Krimi-Klamauk mit lieblos zusammengestoppelter Plotte. Die streift den Rauschgiftbezug nur anfangs, um einen Vorwand zu schaffen, den schlagfertigen Bullen wieder auf Reisen zu schicken.

Hauptdarsteller Bud Spencer („Banana Joe“), der sein Repertoire aus charmanter Grobheit und Kopfnüssen ohne Mühe abruft, wird neben Assistent Caputo (Enzo Cannavale, „Floote Teens und heiße Jeans“) von Waisenjunge Bodo (Baldwyn Dakile) begleitet, der schon im dritten Part für humorigen Zuwachs gesorgt hatte. Seine Nickligkeiten mit Caputo aber wirken abgestanden, wie eine simple Kopie des ersten Afrika-Abstechers. Überhaupt fiel den Machern nichts Neues ein, weshalb diesmal ein zerstreuter Professor im Einstein-Look Rätsel aufgeben darf.

Der hat eine Käferspezies entdeckt, die in unmittelbarer Nähe von Erdölvorkommen haust. Das Interesse zwielichtiger Kreise ist damit rasch geweckt. Zuerst aber befreit Rizzo die entführte Ziehtochter des Ölmagnaten Lee Burns (Robert Loggia, „Scarface“) aus der Hand ihrer Kidnapper. Der Professor aber bleibt verschwunden. Die Spur führt nach Ägypten, wo Rizzo mit Caputo und Bodo wieder allerhand gefahrvolle Situationen meistern muss. Fäusten wie denen von Plattfuß haben aber auch Schurken wie der ominöse Schwede (Karl-Otto Alberty, „Schlachthof 5“) wenig entgegenzusetzen.

Händeringend versucht auch die deutsche Synchronfassung den infantilen Schwank mit zusätzlichem Witz zu beschweren. Lohn der Mühe ist eine (immerhin noch turbulente) Sequenz, in der Fleischberg Rizzo von einem kleinwüchsigen Teppichhändler attackiert wird – und die Kalauerkeule auch ohne Lippenbewegungen eifrig schwingt. Wirklich rund läuft es für Spencer bei „Plattfuß am Nil“ aber nicht. Der Zuschauer kann sich nebenbei also ruhig anderen Beschäftigungen widmen. Weil nämlich selbst die Keilereien nur bedingt bespaßen, taugt die Krimi-Klamotte zu kaum mehr als beiläufiger Nebenberieselung. Ein schwacher Abschluss einer eigentlich sehenswerten Filmreihe.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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