Planet der Affen (USA 2001)

planet-der-affen-burtonWenn Klassiker nach etlicher Zeit eine Wiedergeburt erfahren, kommt meist wenig Brauchbares (siehe „Psycho“) heraus. Ähnliches durfte auch erwartet werden, als für einen neuen Film um den „Planet der Affen“ vor ein paar Jahren Namen wie James Cameron oder Arnold Schwarzenegger gehandelt wurden. In Tim Burton („Sleepy Hollow“) fand man aber sicherlich die einzig in Frage kommende Person für eine Neuverfilmung. Burton wollte auch, wie er sagte, kein Remake des Originals drehen, sondern seine eigene Interpretation des Stoffes. Das ist gelungen. Der Film weniger.

Im Jahre 2029 landet der Astronaut Leo Davidson (Mark Wahlberg, „Rock Star“) auf einem von intelligenten Affen bewohnten und diktiertem Planeten, wo er schnell in Gefangenschaft gerät. Mit Hilfe der „Menschenrechtlerin“ Ari (Helena Bonham Carter, „Fight Club“) kann er vorläufig dem faschistoiden General Thade (Tim Roth, „Reservoir Dogs“) entkommen, in der Wüste kommt es aber zur entscheidenden Schlacht zwischen Menschen und Affen.

Der Film ist nicht so schlecht, wie manche Medien ihn gemacht haben. Doch von Tim Burton muss einfach mehr erwartet werden als solhc konventionelle Einheitskost. Von der Ausstattung und den Masken her kann man dem Film keine Vorwürfe machen. Die Kulissen sind eindrucksvoll in Szene gesetzt und bei den Masken bewies Rick Baker, warum er DER Spezialist für Affenkostüme in Hollywood ist. Die erste Hälfte des Films ist die eindeutig bessere. In dieser gelingt es Burton eher seinen bizarren und unvergleichlichen Stil einzubauen. Ansätze von Anspielungen auf heutige gesellschaftliche und politische Probleme und Ängste kommen mehr als einmal vor, so z.B. am Essenstisch, an dem die höher gestellten Affen über Sinn und Zweck des Menschen diskutieren.

Es bleibt dann leider auch bei den Ansätzen, denn in der zweiten Hälfte verkommt der Film zu einer für Hollywood typischen Mainstream-Inszenierung mit viel Action und wenig Tiefgang, in der die satirische Seite beinahe komplett wegfällt. Ein weiterer Schwachpunkt sind die erschreckend blassen Darsteller. Von Estella Warren („Driven“) konnte man keine Glanzleistungen erwarten, dafür gibt Ihre Rolle auch zu wenig her, doch Mark Wahlberg hat man schon weitaus besser agieren sehen. Dafür ist die Liste bekannter Mitwirkender – Kris Kristofferson („Blade“), Paul Giamati („Verhandlungssache“), Michael Clarke-Duncan („The Green Mile“), David Warner („Tron“) –  lang. Das Ende lässt einen zweiten Teil zu, ob den jedoch jemand braucht, bleibt zu bezweifeln. Was bleibt ist aufwendig produziertes Popcorn-Kino, kurzweilig, doch leider viel zu gewöhnlich. Insbesondere für einen Film von Tim Burton.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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