Pennywise – Reason to Believe (2008, MySpace Records/Epitaph Records)

pennywise-reason-to-believePENNYWISE haben sich und ihrer treuen Fangemeinde nie etwas vorgemacht. Auch nicht durch ihren Gang zu MySpace Records. Denn der bedingte, dass ihr mittlerweile neuntes Studioalbum „Reason to Believe“, das in Eurpa wie gewohnt über Epitaph erscheint, für zwei Wochen als kostenloses Gesamtpaket mit Artwork und Texten von ihrer Portalseite heruntergeladen werden konnte. Die Zeiten ändern sich. Auch für den Punk, wo die Bands ohnehin kaum mehr von den Plattenverkäufen existieren können. Die Kalifornier aber lassen sich von derlei Widrigkeiten auch im 20. Jahr ihres Bestehens nicht unterkriegen. Im Gegenteil.

Das (politische) Herz pocht mehr denn je am rechten, Verzeihung linken Fleck. 14 neue Songs präsentiert der Vierer, die auf den ersten Blick nicht von der gewohnten Ausrichtung abweichen. Auch nicht auf den Zweiten. Doch etwas ist anders. Gitarrist Fletcher hat den Hardcore wieder mehr für sich entdeckt, während Frontmann Jim melodischer zur ambitionierten Tat schreitet. Insgesamt wird nicht am klassischen Punk-Rock gerüttelt, wenn manche Songs auch tatsächlich ein Stück rockiger daherkommen. Über die unbedingte Power einer „Straight Ahead” verfügt die Scheibe nicht. Rundum gelungen ist sie dennoch.

Zeitweise klingen PENNYWISE mehr denn je nach BAD RELIGION zu ihren Hochzeiten, was sich bei Tracks wie „Affliction“ zeigt. Das Hitpotential, ebenso die angesprochenen Veränderungen im Detail, zeigen sich bei unverzüglich Wirkung offenbarenden Nummern wie „One Reason” oder „The Western World“. Dazu gibt es abermals punktiert platzierte Oohs und Aahs, mitreißende Refrains und den politischen Rundumschlag. „Reason to Believe“ ist eine gewohnt starke Scheibe, die erwartungsgemäß keine Bauklötze staunen lässt, im Gegenzug aber für kleine Überraschungen und große Wirkung bürgt.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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